Von Cop erschossen

FBI ermittelt wegen Tötung von schwarzem Teenager

Ausland
12.08.2014 15:28
Nach den tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen durch einen Polizisten hat die US-Bundespolizei FBI Ermittlungen eingeleitet. Die Untersuchungen würden parallel zu denen der Polizei im County St. Louis geführt, sagte eine FBI-Sprecherin am Montag. Es gebe keinen Zeitrahmen, das FBI werde den Fall "so effizient und gründlich wie möglich" analysieren.

Die Bundespolizei schaltet sich wegen einer möglichen Verletzung der Bürgerrechte ein. Solche Fälle können den übermäßigen Einsatz von Gewalt durch Polizisten oder rassistisch motivierte Übergriffe betreffen.

"Gerechtigkeit für unseren Sohn"
Die Familie des erschossenen Michael Brown verlangte "Gerechtigkeit für unseren Sohn". In den sozialen Netzwerken wurden Vorwürfe laut, der Jugendliche sei "ermordet" worden. "Wenn das alles vorbei ist, wird klar werden, was wirklich geschehen ist, und wie dieses Kind umgebracht wurde", sagte der Anwalt der Familie, Benjamin Crump.

Michael Brown war am Samstag in Ferguson, einem Vorort von St. Louis im US-Staat Missouri, von einem Polizisten erschossen worden. Nach Polizeiangaben handelte der Beamte aus Notwehr. Der Jugendliche attackierte demnach den Polizisten und griff nach seiner Waffe. Nach Angaben der örtlichen Polizei befand sich Brown in einem Polizeiwagen, als es dort zu einem Kampf kam, in dessen Verlauf ein Schuss fiel. Anschließend habe ein Beamter mehrere weitere Schüsse abgegeben, bevor er das Auto verlassen habe.

Ein Zeuge berichtete hingegen, dass der Polizist ihn und Brown angesprochen und sich ihnen dann mit vorgehaltener Waffe genähert habe. Brown habe sich mit erhobenen Händen umgedreht und sei dann mit mehreren Schüssen niedergestreckt worden.

Wütende Proteste in Ferguson
Der Tod des Jugendlichen löste wütende Proteste in Ferguson aus. Demonstranten randalierten am Sonntagabend in der Kleinstadt, setzten Geschäfte in Brand und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zwei Einsatzkräfte wurden verletzt, es gab 32 Festnahmen. Auch Montagnacht ist es zu Unruhen gekommen, dabei seien sogar Schüsse gefallen, berichtete Polizeichef Thomas Jackson dem Sender CNN. Die Polizei habe mit Tränengas eine Versammlung in einem Gebiet aufgelöst, in dem es am Sonntag zu Plünderungen gekommen sei, sagte Jackson.

Rassistischer Übergriff der Polizei?
Welche Hautfarbe der Polizist hat, der Brown erschoss, ist immer noch unklar. Der Vorfall löste dennoch eine Diskussion über rassistische Übergriffe der Polizei aus. Die Polizeiwache des 21.000-Einwohner-Vororts Ferguson besteht aus 53 Beamten, nur drei davon sind schwarz. Nach Einschätzung der Zeitung "Post Dispatch" wirft der Fall ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen den hauptsächlich weißen Polizisten und den afroamerikanischen Einwohnern in Ferguson.

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