Nach Todesschüssen
FBI-Direktor rechtfertigt Rassismus bei Polizei
"Die zwei jungen schwarzen Männer auf der einen Straßenseite sehen so aus wie viele andere, die der Beamte eingesperrt hat. Zwei junge weiße Männer auf der anderen Straßenseite - selbst in denselben Kleidern - tun es nicht", sagte Comey zur Erklärung von Vorurteilen unter Polizisten. Dann entwickle sich ein "mentaler Kurzschluss", der in gewissem Sinn "vielleicht sogar vernünftig" sei. Dies führe zu einem anderen Verhalten gegenüber Schwarzen, sagte der Direktor der US-Bundespolizei, der sich für eine offene Debatte über das Thema aussprach.
"Jeder ist ein kleiner Rassist"
Die Polizei müsse die Sichtweise der jungen Schwarzen verstehen und ihnen mit "Respekt und Anstand" begegnen, doch müssten auch die Bürger besser verstehen, welche "schwierige und angsterregende Arbeit" die Polizisten verrichteten, sagte Comey. Hatte er bereits mit diesen Bemerkungen in sozialen Netzwerken für erheblichen Diskussionsstoff gesorgt, sorgte die Aussage "Jeder ist ein kleiner Rassist" (zitiert aus dem Song "Everyone's a Little Bit Racist" des Musicals Avenue Q, Anm.) für heftige Kritik auf Twitter.
Eine Reihe von Fällen, bei denen Polizisten unbewaffnete Schwarze erschossen, hatten Ende vergangenen Jahres zu landesweiten Protesten geführt. Nach dem Mord an zwei New Yorker Polizisten aus Rache für die früheren Todesfälle wurden aber auch Vorwürfe laut, dass die Debatte zu weit gegangen sei.
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