Jacht, Insel, Delfin

Ex-Leibwächter enthüllt Fidel Castros Luxusleben

Ausland
22.05.2014 08:17
Der ehemalige kubanische Staatschef Fidel Castro verordnete seinem Volk kommunistische Bescheidenheit - und lebte selbst im Luxus mit Jacht, Privatinsel, Delfinen und Schildkrötenfarm. In einem neu erschienenen Buch packt ein ehemaliger Leibwächter des Revolutionärs aus, berichtet der "Guardian".

"La Vie Cachee de Fidel Castro" (Das geheime Leben des Fidel Castro) von Juan Reynaldo Sanchez zeigt, dass der Diktator ein Leben in Saus und Braus geführt habe, während sein Volk in Armut lebte. Er besaß demnach eine eigene Privatinsel namens Cayo Piedra mitten in der Karibik, die er selbst als "Garten Eden" bezeichnete. Mit seiner Luxusjacht "Aquarama II" schipperte er regelmäßig auf die Insel.

Kegelbahn am Dach, Basketballplatz, privater Jachthafen
"Castro saß auf der Jacht in seinem schwarzen Ledersessel... dazu ein Glas Chivaz Regal in der Hand", schreibt der ehemalige Leibwächter. Der Revolutionsführer besitze dort unter anderem eine Kegelbahn auf dem Dach, einen Basketballplatz, ein eigenes medizinisches Zentrum, einen Luxusbungalow und einen privaten Jachthafen an der Küste.

Sanchez, der 17 Jahre lang der Leibwächter-Garde des Politikers angehörte, beschreibt den "Maximo Lider" als charismatisch und intelligent, aber auch manipulativ und eiskalt. Castro, der als Staatspräsident und Regierungschef der Kommunistischen Partei Kubas seinem Volk das System des Kommunismus verordnete, habe selbst keineswegs nach den von ihm aufgestellten Regeln gelebt. "Fidel Castro wollte, dass alle wissen, dass ihm die kommunistische Revolution keine Ruhe gelassen hat, keine Freude, und dass er das bürgerliche Konzept des Urlaubs verachtete. Er hat gelogen!", zitiert der "Guardian" aus dem Buch.

"Ein Leben wie ein Kapitalist, ohne irgendein Limit"
Sanchez schreibt: "Im Gegensatz zu dem, was er immer predigte, hat Fidel nie auf den kapitalistischen Komfort verzichtet oder sich für ein sparsames Leben entschieden. Er lebte ein Leben wie ein Kapitalist, ohne irgendein Limit." Für ihn sei Castro dennoch "wie ein Gott" gewesen: "Ich habe alle seine Worte aufgesogen und alles geglaubt, was er gesagt hat. Ich bin ihm überall hin gefolgt und wäre für ihn gestorben." Inzwischen lebt der 65-Jährige Sanchez in den USA im Exil.

Ko-Autor Axel Gylden über den Stellenwert des Buches: "Das ist das erste Mal, dass jemand aus dem inneren Kreis plaudert. Jemand, der Teil dieses Systems und ein Zeuge aus nächster Nähe war. Es verändert das Bild, das wir von Fidel Castro haben", so der Franzose gegenüber dem "Guardian".

Castro war 49 Jahre lang als regierender Herrscher in Kuba an der Macht. 2006 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der aktiven Politik zurück und trat seine Macht 2008 an seinen jüngeren Bruder Raul ab. Bis 2011 blieb er Erster Sekretär der Kommunistischen Partei. Inzwischen ist Castro 87 Jahre alt und politisch nicht mehr tätig.

Laut "Forbes" in Top 10 der mächtigsten Herrscher
Seit Jahren wird gemunkelt, dass Castro ein großes Vermögen besitzt. Bereits 2006 listete "Forbes" den ehemaligen Regierungschef unter den Top 10 der "mächtigsten Könige, Königinnen und Diktatoren" auf. Damals berichteten kubanische Beamte, dass Castro durch staatliche Unternehmen eigenes Kapital angehäuft hätte. Dieser dementierte umgehend.

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