Kreml nicht erfreut
Erste westliche Militärausbildner in der Ukraine
Die britischen Ausbildner sollten einheimische Streitkräfte rund zwei Monate lang in Verteidigungstaktiken und im Gebrauch von medizinischem Gerät unterweisen, sagte die Sprecherin des Londoner Verteidigungsministeriums. "Wir kommen einer Bitte der Ukraine um Beistand nach", erklärte sie. Auch die USA signalisierten einer Mitteilung des ukrainischen Präsidialamtes zufolge, dass nun 780 Angehörige der Nationalgarde in Kiew ausgebildet werden sollen.
Der Einsatz westlicher Militärausbildner in der Ukraine könne bei der Lösung der Krise in der Ukraine nicht helfen, verurteilte der Kreml den Schritt der Briten, den Premierminister David Cameron bereits im Februar angekündigt hatte. "Das hilft weder bei der Festigung des Vertrauens noch beim Abbau der Spannungen in dem Konfliktgebiet", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Ukraine schickt Nationalgardisten in US-Militärausbildung
Die Ukraine will zudem in Kürze 780 Soldaten der Nationalgarde in eine US-Militärausbildung schicken. Dieses Kontingent nannte US-Vizepräsident Joe Biden bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko. Zum Ort der Ausbildung gab es zunächst keine Angaben.
Bis Ende März sollten außerdem die ersten US-Militärfahrzeuge in der Ukraine eintreffen, hieß es. Die militärische Hilfe solle die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine stärken. Die Ukraine bemüht sich zudem um Waffen aus der EU und den USA. Russland wirft dem Land vor, Friedensbemühungen zu boykottieren und einen Krieg gegen prorussische Separatisten im Donbass vorzubereiten.
In der Vergangenheit hatte die Ukraine die Anwesenheit ausländischer Ausbildner stets mit dem Hinweis dementiert, dass es dafür keine Rechtsgrundlage gebe. Der ukrainische Sicherheitsrat hatte den Ausbildungseinsatz zwar bewilligt, allerdings fehlte nach Darstellung des ukrainischen Verteidigungsministeriums noch ein Gesetz, das die Präsenz ausländischer Militärs erlaubt.
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