Nach Terrorvideo

Enthauptungen: Mehrere IS-Kämpfer identifiziert

Ausland
19.11.2014 15:32
Internationale Behörden haben aus dem jüngsten Enthauptungsvideo der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat mehrere Terroristen identifiziert. Wie bereits berichtet, stammen zwei der Mörder von syrischen Soldaten aus Frankreich. Zudem wurden ein Philippiner, ein Deutscher und ein Belgier identifiziert. Außerdem ist der auch diesmal maskierte und vermutlich aus Großbritannien stammende "Jihadi John" in dem Video zu sehen.

Nach Erkenntnisen französischer Behörden hat sich unter anderem ein Konvertit aus dem Großraum Paris mit dem Kampfnamen Abou Othman an der Massenenthauptung beteiligt. Geboren wurde der Mann demnach in der Gemeinde Champigny-sur-Marne östlich von Paris. Sein Name tauchte im Herbst 2013 in Verbindung mit Ermittlungen zu einem dschihadistischen Netzwerk in Frankreich auf. Kurz zuvor war er nach Syrien gereist.

Bereits am Montag war seitens der Pariser Staatsanwaltschaft bestätigt worden, dass in dem Video auch der 22-jährige französische Dschihadist Maxime Hauchard zu sehen sei, der aus der nordfranzösischen Normandie stammt und im August 2013 nach Syrien gereist war.

Hollande: "Es waren zwei Franzosen"
Zuvor hatte der französische Präsident Francois Hollande bei einem Besuch in der australischen Hauptstadt Canberra bestätigt, dass auf dem Video zwei Franzosen zu sehen sind. "Es waren zwei Franzosen", sagte Hollande an der Seite des australischen Premierministers Tony Abbott.

In belgischen Medien wurde berichtet, dass ein 28-jähriger Landsmann ebenfalls unter den Henkern der enthaupteten syrischen Soldaten sei. Zwar wurden die Berichte seitens der Behörden noch nicht verifziert, allerdings meldeten sich mehrere Freunde und Nachbarn des mutmaßlichen IS-Kämpfers und identifizierten ihn.

"Jihadi John" droht Ungläubigen in Großbritannien
Die britische "Daily Mail" schrieb außerdem noch über einen Philippiner und einen Deutschen unter den Terroristen. Ein zuvor als Nasser Muthana identifizierter britischer Staatsbürger scheint nun offenbar doch nicht unter den Kämpfern in dem Video zu sein. Experten schließen dies mittlerweile aus. Als Anführer der IS-Terroristen tritt erneut der vermutlich aus Großbritannien stammende maskierte Kämpfer auf, der den Namen "Jihadi John" trägt. Er hatte bereits gedroht, dass der Islamische Staat demnächst auch in Großbritannien Kämpfer in den Krieg gegen die Ungläubigen schicken werde.

Aus Frankreich kommen die meisten ausländischen IS-Kämpfer. Derzeit sollen sich rund 375 französische Dschihadisten in Syrien bzw. im Irak aufhalten. Insgesamt sollen sich rund 3.000 Europäer der islamistischen Miliz angeschlossen haben. Viele der ausländischen Kämpfer gelten als besonders brutal.

Hinrichtungsvideo mit modernster Technik gedreht
Parallel zur Suche nach der Identität der Mörder läuft auch die Analyse des jüngsten Enthauptungsvideos, das sehr professionell geschnitten ist. Terrorismusexperten vermuten, dass bei der Herstellung des Videos teure Software verwendet wurde. Außerdem dürften die IS-Kämpfer einem "Drehbuch" gefolgt sein.

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