Ärzte ohne Grenzen:
Ebola in Guinea hat “beispielloses Ausmaß”
Ebola hat inzwischen die Hauptstadt Guineas, Conakry, erreicht. Acht Fälle sind dort bisher bestätigt worden. Doch das hochansteckende Virus hat auch zahlreiche andere Städte im Land erfasst, so Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans Frontières, MSF). "Wir haben es mit einer Epidemie zu tun, wie wir es in Bezug auf die Verteilung der Fälle noch nie zuvor gesehen haben. Es wurden bereits Fälle in Gueckedou, Macenta, Kissidougou, Nzerekore und jetzt auch in Conakry registriert", erklärte Mariano Lugli, Koordinator des MSF-Projektes in Conakry, am Montag.
Ärzte ohne Grenzen schickt mehr Mitarbeiter
Guineas Hauptstadt liegt im Westen des Landes, die übrigen Städte bis zu 850 Kilometer weiter südöstlich. Ärzte ohne Grenzen hat daher angekündigt, seine Teams zu verstärken und die Mitarbeiter auf Conakry und den Südosten des Landes zu verteilen. Bis Ende der Woche werden gegen 60 MSF-Mitarbeiter vor Ort sein, die Erfahrung bei der Bekämpfung von hämorrhagischem Fieber haben.
Unter anderem handelt es sich um Ärzte, Pflegepersonal, Epidemiologen, Anthropologen sowie Spezialisten für Wasser und Abwasser. Außerdem wurden bereits mehr als 40 Tonnen Material per Flugzeug nach Guinea geschickt.
Ebola breitet sich über Landesgrenzen hinweg aus
Weitere Verdachts- und bestätigte Fälle wurden auch in den angrenzenden Staaten Sierra Leone und Liberia gemeldet. Fünf Menschen starben in Liberia vermutlich in der vergangenen Woche an der Virusinfektion, vor allem in Regionen, die direkt an Guinea grenzen.
Der Senegal hatte bereits am Samstag seine Landgrenzen zu Guinea geschlossen, aus Angst, dass sich das Virus ausbreiten könnte. Ebola ist eine der gefährlichsten Krankheiten weltweit. Sie ist hochansteckend und verursacht hohes Fieber und innere Blutungen. Bisher gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie.
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