Noch kaum erprobt

Ebola: Liberia behandelt drei Ärzte mit Testserum

Ausland
17.08.2014 08:57
Liberia hat im Kampf gegen die Ebola-Epidemie erstmals jenes kaum erprobte Medikament, mit dem auch zwei US-Patienten erfolgreich behandelt wurden, eingesetzt. Zwei einheimische Ärzte und ein Arzt aus Nigeria erhielten seit Donnerstag das Testserum der US-Biotechfirma Mapp, teilten Mediziner in der Hauptstadt Monrovia am Samstag mit. Die Ärzte sind die ersten Afrikaner die das Mittel bekommen.

Bisher wurden nur zwei US-Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ein spanischer Priester, die sich ebenfalls in liberianischen Krankenhäusern mit Ebola angesteckt haben, mit dem Serum behandelt. Der Zustand der beiden Amerikaner hat sich seitdem verbessert, der 75-jährige Spanier starb.

Angesichts des Ausmaßes der Epidemie in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und sich für den Einsatz noch kaum erprobter Wirkstoffe ausgesprochen. Der WHO zufolge gibt es derzeit allerdings nur zehn bis zwölf Dosen des US-Testserums. Ein zugelassenes Heilmittel gibt es bisher noch nicht. Und bis heute wurde zudem kein Ebola-Medikament oder -Impfstoff in größerem Umfang am Menschen getestet.

Liberia ist von der bisher schwersten Ebola-Epidemie am stärksten betroffen. Dort starben bereits 413 Menschen an dem Tropenvirus. Insgesamt starben an der Seuche in Liberia, Guinea, Sierra Leone und Nigeria bisher mehr als 1.140 Menschen.

Kenia verhängt Einreisestopp für Westafrikaner
Kenias Gesundheitsministerium hat ein Einreiseverbot ausgesprochen für Menschen aus den von der Ebola-Epidemie betroffenen westafrikanischen Ländern. Die Regelung solle ab Dienstag gelten, teilte das Ministerium am Samstag mit. Dabei geht es vor allem um Fluggäste aus den Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea, die einreisen wollten.

Die Fluggesellschaft Kenya Airways kündigte an, ihre Flüge nach Liberia und Sierra Leone ebenfalls ab Dienstag auszusetzen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt, dass in Kenia ihrer Auffassung nach ein erhöhtes Risiko für das Übergreifen der Ebola-Epidemie aus Westafrika bestehe. Der Flughafen der Hauptstadt Nairobi gilt als wichtiges Drehkreuz im afrikanischen Luftverkehr.

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