Komplett abgeschirmt

Ebola-Patient traf zur Behandlung in Frankfurt ein

Ausland
03.10.2014 11:54
Ein an Ebola erkrankter Patient ist am Freitagmorgen in die Frankfurter Uniklinik eingeliefert worden. Der Mann traf in einem Spezialfahrzeug auf dem Gelände des Klinikums ein und wurde von zahlreichen Helfern in Schutzanzügen abgeschirmt. Unterdessen haben die Behörden in den USA nach der ersten Ebola-Diagnose rund 100 weitere potenzielle Virusträger unter Beobachtung gestellt. An der Seuche erkrankt ist zudem ein Mitarbeiter des US-Senders NBC News in Liberia. Er werde zur Behandlung in die USA gebracht, sein Team komme unter Quarantäne, hieß es.

Nach Angaben der hessischen Landesregierung handelt es sich bei dem nach Frankfurt geflogenen Mann um einen aus Uganda stammenden Arzt. Der Mann habe sich bei seinem Einsatz gegen die hochansteckende Krankheit in Sierra Leone infiziert, erklärte der hessische Sozialminister Stefan Grüttner am Freitag in Wiesbaden.

Der Mann habe für eine italienische Hilfsorganisation gearbeitet. Diese sei mit der Bitte um Hilfe über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an das deutsche Außenministerium herangetreten. Der Erkrankte wird nun auf der Isolierstation der Frankfurter Universitätsklinik behandelt. Er war nach dem Flug unter strengen Sicherheitsmaßnahmen mit einem Spezialfahrzeug in die Klinik gebracht worden.

Bereits Ende August war ein Ebola-Patient aus Westafrika nach Deutschland gekommen und zur Behandlung in die Uniklinik Hamburg-Eppendorf gebracht worden. An der seit dem Frühjahr in mehreren westafrikanischen Staaten grassierenden Seuche sind nach UN-Angaben bereits mehr als 3.300 Menschen gestorben.

US-Behörden sehen Risiko für bis zu 100 Menschen
Die US-Behörden stellten nach der ersten Ebola-Diagnose rund 100 weitere potenzielle Virusträger unter Beobachtung. Der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Tom Frieden, sagte am Donnerstag, dass bei diesen Menschen bisher keine Symptome für eine Erkrankung aufgetreten seien.

Das Virus war Ende September bei einem Liberianer in Dallas festgestellt worden, der sich in seinem Heimatland infiziert hatte und für einen Familienbesuch in Texas aufhielt. US-Medien zufolge hatte er vor der Diagnose mit mehr als einem Dutzend Leuten Kontakt. Die Gesundheitsbehörden beobachten nun auch jene Menschen, mit denen diese Kontaktpersonen in Verbindung gestanden haben. Auch flüchtige Begegnungen des Liberianers werden auf das Virus überprüft.

Frieden sagte, dass die Seuchenexperten des CDC mit "den meisten" der 100 Kontaktpersonen gesprochen hätten. In 14 Fällen seien Tests auf den Erreger negativ ausgefallen.

Obama sichert Dallas Unterstützung zu
US-Präsident Barack Obama sicherte den Behörden in Dallas größtmögliche Unterstützung zu, um eine Ausweitung der Ebola-Seuche zu verhindern. "Der Präsident will sicherstellen, dass der Bürgermeister alle nötigen Mittel erhält, um den Patienten sicher zu behandeln und eine Ausweitung zu verhindern", sagte ein Sprecher am Donnerstag.

NBC-Mitarbeiter in Liberia erkrankt
Auch ein in Liberia für den US-Sender NBC News arbeitender Kameramann ist mittlerweile an Ebola erkrankt. Der aus den USA stammende Freiberufler werde zur Behandlung in die Vereinigten Staaten gebracht, teilte der Sender in der Nacht auf Freitag mit. NBC News zufolge war der Mann am Dienstag für Dreharbeiten in der Hauptstadt Monrovia engagiert worden.

Die übrigen NBC-Mitarbeiter würden ebenfalls in die USA ausgeflogen und dort zunächst für drei Wochen unter Quarantäne gestellt, teilte die Chefin des Senders, Deborah Turness, mit. Liberia gehört zu den am stärksten von der Ebola-Epidemie in Westafrika betroffenen Länder.

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