An Grenze zu Indien

Dutzende Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistan

Ausland
02.11.2014 18:21
Ein Selbstmordattentäter hat sich am Sonntag in der pakistanischen Stadt Lahore an der Grenze zu Indien in einer Menschenmenge in die Luft gesprengt. Nach Polizeiangaben tötete er dabei mindestens 49 Menschen, mehr als 100 seien verletzt worden. Unter den Opfern waren auch zahlreiche Frauen und Kinder.

Bei dem Selbstmordattentäter soll es sich laut Polizei um einen Jugendlichen gehandelt haben, der einen Sprengsatz am Körper trug. Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Krankenwagen zu sehen, die Verletzte in Kliniken brachten.

In einem Krankenhaus in Lahore waren die Leichen zahlreicher Opfer zu sehen. Die Körper waren von weißen Laken bedeckt. Um die Toten versammelten sich viele Menschen, offensichtlich auf der Suche nach Bekannten und Angehörigen.

Es handle sich um die schlimmste Attacke seit Monaten, sagte Polizeisprecher Mushtaq Sukhera. Am Ort des Attentats hatten sich am Sonntag Tausende von Menschen versammelt, um einer allabendlichen Fahnen-Zeremonie beizuwohnen.

Terrorgruppe bekannte sich zu Anschlag: "War unser Werk"
Die sunnitische Jamaat ul Ahrar, eine Gruppierung der pakistanischen Taliban mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida, bekannte sich zu dem Attentat. "Es war unser Werk", sagte der Sprecher der Gruppe, Ehsanullah Ehsan, in einer Mitteilung. Gleichzeitig kündigte er neue Anschläge an: "Wir werden auch weiterhin Ungläubige ins Visier nehmen."

Das Attentat ereignete sich trotz einer erhöhten Sicherheitsstufe in Pakistan, wo derzeit der schiitische Trauermonat Muharram begangen wird. Unter den Toten sollen mindestens zwei Beamte der Grenztruppe Rangers sein, die auch Polizeiaufgaben wahrnimmt.

Es war der blutigste Anschlag, seit die pakistanische Armee Mitte Juni eine Offensive gegen Islamisten in den Stammesregionen im Grenzgebiet zu Afghanistan gestartet hat. Nach Militärangaben wurden seither mehr als 1.100 Extremisten getötet.

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