Briten-Spione sagen:

“Dschihad-Rapper” aus London ermordete James Foley

Ausland
24.08.2014 11:43
Die grausame Hinrichtung des US-Journalisten James Foley durch einen IS-Dschihadisten hatte auf der ganzen Welt für Entsetzen gesorgt. Jetzt haben britische Geheimdienste nach Angaben der "Sunday Times" den mutmaßlichen Mörder identifiziert. Demnach handelt es sich beim Hauptverdächtigen um einen 23-jährigen Rapper aus London, der seit 2013 in Syrien kämpft.

Die "Sunday Times" beruft sich in ihrem Bericht vom Sonntag auf nicht genannte hohe Regierungsquellen, die allerdings keine näheren Details bekannt gaben. Der 23-jährige Abdel-Majed Abdel Bary, den die britischen Geheimdienste MI5 und MI6 als Henker von James Foley sehen, war unter dem Künstlernamen Lyricist Jinn als Rapper aktiv. Vor Kurzem postete er auf Twitter ein Bild von sich, auf dem er einen abgetrennten Kopf hochhält. Sein Account wurde daraufhin von dem Kurznachrichtendienst gesperrt.

Barys Familie bewohnt ein Haus im Londoner Nobelviertel Westminster. Im Juni twitterte der "Hip-Hop-Dschihadist", wie ihn die britische Presse unter anderem nennt, ein Video, in dem er anprangert, dass seine Familie "von den Gotteslästerern MI5 aus ihrem Eine-Million-Pfund-Haus vertrieben wurde". Die britischen Behörden erklärten daraufhin, es habe im Zuge der Ermittlungen gegen Bary eine Durchsuchung gegeben. Allerdings sei niemand festgenommen worden, heißt es in einem Bericht der "Daily Mail".

Aufsteiger der Londoner Hip-Hop-Szene
Bary hatte in der Londoner Hip-Hop-Szene als Aufsteiger gegolten, seine Musik war sogar auf BBC 1 gespielt worden. Vor gut einem Jahr verschwand Bary aus London und schloss sich der Terrorgruppe IS in Syrien an. Zuvor soll er in London Kontakt mit dem Hassprediger Anjem Choudary gehabt haben. Choudary war Führer der mittlerweile verbotenen islamistischen Gruppe "Islam4UK".

Barys Vater Adel Abdel war 2011 von den Briten an die USA nach einem acht Jahre andauernden Rechtstreit ausgeliefert worden. Er soll in London eine Terrorzelle für Al-Kaida angeführt haben und Osama Bin Laden sehr nahegestanden sein.

"Dschihad John" twitterte fleißig
Bei IS ist Abdel-Majed Abdel Bary unter dem Namen "Dschihad John" bekannt. Er twitterte immer wieder unter den Pseudonymen "Terrorist", "Soldat Allahs" oder "Abu Kalaschnikow" über den Kampf in Syrien. Wegen seiner brutalen Einträge und Fotos wurden die Accounts allerdings immer wieder gesperrt.

Seit das brutale Enthauptungsvideo (Berichte in der Infobox) vor wenigen Tagen aufgetauchte, wurde bereits gemutmaßt, dass ein Brite mit Londoner Akzent und dem Spitznamen "John" James Foley getötet haben könnte. In Großbritannien hatte das die Sorge ausgelöst, dass die Zahl britischer Dschihadisten weiter ansteigen könnte.

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