Pfleger vor Gericht
D: Kinder betäubt und missbraucht – Prozess
Die Polizei war dem Mann auf die Spur gekommen, nachdem ihn eine junge Frau zunächst nur wegen Missbrauchs von Titeln angezeigt hatte. Der Angeklagte hatte die Frau in einer Diskothek angesprochen und sich als Arzt ausgegeben, der ihr zu Schulungszwecken Blut abnehmen wolle.
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten entdeckten die Ermittler Videos und Fotos von sexuellen Übergriffen aus dem Zeitraum von 2009 bis Jänner 2013. Die konkreten Tatvorwürfe lauten Vergewaltigung sowie sexuelle Nötigung in jeweils 13 Fällen. Angeklagt sind zudem vier Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch, davon zwei schwere Fälle.
Kinder nachts missbraucht
Den Ermittlungen zufolge passierten die Übergriffe in der Regel nachts, als der Pfleger alleine Dienst auf der Kinderstation der Hildesheimer Klinik hatte. Nicht alle Opfer konnten identifiziert werden, weil er die Gesichter der schlafenden beziehungsweise betäubten Patientinnen oftmals mit Tüchern abdeckte. Der Angeklagte sei in einem gefestigten sozialen Umfeld aufgewachsen, sagte der Verteidiger vor dem Prozessauftakt. Was den 36-Jährigen zu den Taten antrieb, soll unter anderem ein psychiatrischer Sachverständiger klären.
Dem mutmaßlichen Sexualverbrecher drohen bis zu 15 Jahre Haft. Auch die Frage einer anschließenden Sicherungsverwahrung steht im Raum. Für den Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird wahrscheinlich am 9. September gesprochen.
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