77,9% der Stimmen

Costa-Rica-Wahl: Oppositionskandidat triumphiert

Ausland
07.04.2014 07:43
Der Politikneuling Luis Guillermo Solis (Bild) hat bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Costa Rica einen Erdrutschsieg erzielt. Der Oppositionskandidat erreichte bei der Abstimmung am Sonntag 77,9 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach der Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen mitteilte. Regierungskandidat Johnny Araya kam auf 22,1 Prozent.

"Wir haben eine Million und mehr. Costa Rica, vielen Dank für die Liebe und Unterstützung", schrieb der von der Mitte-Links-Partei PAC ins Rennen geschickte Solis auf Twitter. Im Wahlkampf hatte der 56-Jährige stets erklärt, er wolle mindestens eine Million Stimmen holen. Es war das erste Mal, dass sich der Universitätsdozent um ein politisches Amt beworben hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 57 Prozent.

"Mit Demut und Respekt erkenne ich das Ergebnis an", sagte der unterlegene Araya von der regierenden Partei der Nationalen Befreiung (PLN). "Ich gratuliere dem gewählten Präsidenten Luis Guillermo Solis." In der Parteizentrale der PLN rief der langjährige Bürgermeister der Hauptstadt San Jose zu einem nationalen Bündnis auf: "Wir wollen verantwortlich handeln. Ein Scheitern der Regierung wäre ein Scheitern des Landes."

In der PAC-Hochburg San Pedro vor den Toren von San Jose feierten die Anhänger von Solis am Abend den Sieg ihres Kandidaten. Hupend fuhren sie mit Autos durch die Straßen und schwenkten die gelb-roten Fahnen der Partei.

Solis hat ambitionierte Pläne
Solis hatte im Wahlkampf immer wieder die soziale Schere und die Günstlingswirtschaft im Land kritisiert. Er kündigte Investitionen in die Bildung sowie die Bekämpfung der extremen Armut und der Korruption an.

Mit dem Sieg von Solis war allgemein gerechnet worden. Wegen schlechter Umfrageergebnisse und leerer Kassen hatte Araya bereits vor Wochen den Wahlkampf eingestellt. Aus rechtlichen Gründen konnte er seine Kandidatur allerdings nicht offiziell zurückziehen.

Araya hatte vor allem mit dem schlechten Image der Regierungspartei zu kämpfen. In der zuletzt immer wirtschaftsliberaleren Agenda der PLN sahen viele ehemalige Anhänger einen Verrat an den sozialdemokratischen Wurzeln der Partei. Arbeitslosigkeit, steigende Lebenshaltungskosten, umstrittene Infrastrukturprojekte und Korruptionsskandale hatten zudem für Unmut in der Bevölkerung gesorgt.

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