Frachterunglück

Container mit Giftstoffen ins Meer gestürzt

Ausland
13.10.2011 13:03
Nach tagelangem Sturm ist Donnerstag früh bei abflauenden Winden erstmals wieder ein Rettungsteam an Bord des vor Neuseeland havarierten Unglücksfrachters "Rena" gegangen, um einen neuen Anlauf zu starten, die verbleibenden 1.300 Tonnen Schweröl aus den Treibstofftanks abzupumpen. Zudem haben die Einsatzkräfte damit zu kämpfen, dass von den bisher knapp 90 über Bord gegangenen Containern zumindest einer giftige Materialien enthält.

Insgesamt waren auf dem Frachter elf Container mit gefährlichen Stoffen gelagert. Ein mit Ferrosilicium beladener Behälter sei ins Meer gestürzt, bestätigte die neuseeländische Meeresbehörde. Der Stoff könne gefährlich werden, wenn er mit Wasser in Berührung komme. Die in der Nähe der Unglücksstelle lebenden Menschen wurden jedenfalls bereits davor gewarnt, sich an den Strand angeschwemmten Containern zu nähern.

Das 236 Meter lange Schiff drohe nach wie vor wegen mehrerer Risse im Rumpf auseinanderzubrechen, teilte die staatliche Behörde weiter mit. Derzeit wird der mit 20 Grad Schlagseite auf einem Riff liegende Tanker von drei Schleppern in Position gehalten.

Strände mussten gesperrt werden
An der Küste wurden die Strände auf einer Länge von rund 30 Kilometern gesperrt, nachdem dort bereits größere Ölplacken angetrieben worden waren. Bis zu 400 Tonnen Öl sind in den letzten Tagen in den Südpazifik ausgelaufen. Mindestens 500 Seevögel sind deshalb verendet, darunter auch Zwergpinguine.

500 Helfer in weißen Overalls waren am Donnerstag bei der Reinigung der malerischen Strände im Einsatz. Etwa 1.500 Freiwillige sind inzwischen auch in Schnellkursen auf die Säuberung der Strände vorbereitet worden.

Frachter war auf Riff aufgelaufen
Die "Rena" war am Mittwoch vergangener Woche auf das Riff aufgelaufen. Der Kapitän und sein Erster Offizier wurden inzwischen wegen "unnötiger Gefahren und Risiken" wegen ihrer Schiffsführung angeklagt.

Das Unglücksgebiet vor der Bay of Plenty ist ein Paradies für Seevögel, Delfine und Wale. Die Badestrände sind auch bei Touristen sehr beliebt.

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