Nach Attentat

Brüssel: Hoher Polit-Besuch im Jüdischen Museum

Ausland
27.05.2014 21:36
Der Präsident des Europarlaments, Martin Schulz, der französische Präsident Francois Hollande und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi haben am Dienstag gemeinsam mit dem belgischen Regierungschef Elio Di Rupo am Jüdischen Museum in Brüssel der vier Opfer des Angriffs vom Wochenende gedacht.

Sie trafen vor dem Museum jüdische Vertreter und hörten dem Gebet eines Rabbiners zu. Anschließend nahmen Di Rupo, Hollande und Renzi am EU-Gipfel teil.

"Verdacht auf einen terroristischen Mord"
Die Bluttat wurde am Samstagnachmittag in dem nicht besonders gesicherten Museum verübt, das in einem belebten und bei Touristen beliebten Viertel im Zentrum der belgischen Hauptstadt liegt. Außer einem israelischen Paar wurde eine französische Mitarbeiterin des Museums erschossen, ein Belgier wurde aufgrund der Schwere seiner Verletzungen für "klinisch tot" erklärt. Von dem Täter fehlte am Dienstag weiter jede Spur. Die belgischen Behörden ermitteln wegen des "Verdachts auf einen terroristischen Mord".

Reise zum Hochzeitstag endete mit dem Tod
Die beiden israelischen Opfer Emmanuel und Miriam Riva wurden am Dienstag auf dem Friedhof Kirjat Schaul bei Tel Aviv bestattet. Nach Angaben von Verwandten hatten sie in Brüssel ihren 18. Hochzeitstag gefeiert. An der Trauerfeier nahmen neben den beiden 15 und 16 Jahre alten Töchtern und weiteren Angehörigen auch Vertreter aus Belgien und der israelischen Regierung teil.

"Wachsender antisemitischen Hasses in Europa"
Der Minister für innere Sicherheit, Jizchak Aharanowitsch, bezeichnete die Tat als "Konsequenz eines wachsenden antisemitischen Hasses in Europa". Gleichzeitig würdigte er den "wichtigen Beitrag", den das Paar im Dienst des Staats geleistet habe.

Paar gezielt getötet?
Nach Angaben eines Ministeriumssprechers hatte der 54-jährige Emmanuel Riva mehrere Jahre lang für das Ministerium für Innere Sicherheit gearbeitet. Auch seine Frau soll der Tageszeitung "Haaretz" zufolge in der Vergangenheit für verdeckt arbeitende Regierungsstellen tätig gewesen sein. Beide arbeiteten demnach aber eher als Buchhalter denn als Spione. Laut dem Blatt könnte das Paar gezielt getötet worden sein. Von Regierungsseite wurde der Bericht zunächst nicht bestätigt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele