Beratungen in Wien

Bringt der Irak Erzfeinde USA-Iran an einen Tisch?

Ausland
16.06.2014 07:23
Der Vormarsch der Dschihadisten im Irak könnte zwei alte Erzfeinde, den Iran und die USA, an einen Tisch bringen. Die US-Regierung in Washington bereitet laut einem Bericht des "Wall Street Journal" direkte diplomatische Gespräche mit dem Iran über die Krise vor. Möglich wäre demnach, dass die Atomverhandlungen in Wien als Forum für die Gespräche genutzt werden.

Kämpfer der sunnitischen Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) hatten in den vergangenen Tagen mehrere Städte und Regionen im Norden des Iraks erobert und rückten anschließend in Richtung der Hauptstadt Bagdad vor (siehe Story in der Infobox). Der iranische Präsident Hassan Rohani schloss daraufhin am Samstag nicht aus, mit dem Erzfeind USA gegen die Dschihadisten zu kooperieren.

Diplomatische Zusammenarbeit erstmals seit 35 Jahren?
Seit 35 Jahren, seit der Islamischem Revolution mit dem Sturz des Schahs, der eine strategische Partnerschaft mit den USA eingegangen war, der Geiselnahme von 52 US-Bürgern für 444 Tage 1979-1980 und der Erstürmung der US-Botschaft in Teheran, herrscht diplomatischer Stillstand zwischen dem Iran und den USA. In den vergangenen Jahren kam der Streit um das iranische Atomprogramm erschwerend dazu. Zuletzt gab es aber eine Annäherung.

Wien als möglicher Ort für Irak-Gespräche
Über welche diplomatischen Kanäle nun der Austausch in Sachen Irak stattfinde, sei noch unklar, sagten US-Regierungsvertreter dem "Wall Street Journal". Auch Wien wurde dabei ins Spiel gebracht, in der Bundeshauptstadt kommen am Montag Vertreter des Iran und der 5+1-Gruppe der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands zusammen, um über eine endgültige Lösung zur Beilegung des jahrelangen Streits über das iranische Atomprogramm zu verhandeln.

Das Weiße Haus wollte den Zeitungsbericht weder bestätigen noch dementieren. Die USA verlegten angesichts des Dschihadisten-Vormarsches bereits einen Flugzeugträger in den Golf. Eine Entsendung von Bodentruppen schloss US-Präsident Barack Obama aber aus.

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