Terror geht weiter

Boko Haram entführte Dutzende Männer in Nigeria

Ausland
15.08.2014 20:26
Die Extremistengruppe Boko Haram hat im Nordosten Nigerias laut Augenzeugen Dutzende junge Männer entführt. Anhänger der islamistischen Sekte hätten demnach am vergangenen Sonntag mehrere Fischerdörfer am Tschad-See überfallen und dabei zahlreiche Einwohner getötet oder entführt. Da die entlegene Gegend kaum Mobilfunkabdeckung hat, dauerte es Tage, bis die Nachricht der Überfälle nach außen drang. Erst Überlebende, denen die Flucht gelang, berichteten über die Angriffe.

Eine Augenzeugin aus dem Dorf Doron Baga berichtete, die Einwohner hätten die Angreifer zuerst für Soldaten gehalten. Doch dann hätten die Kämpfer zu schießen begonnen und Häuser in Brand gesteckt. Demnach zwangen die Boko-Haram-Kämpfer rund 100 junge Männer im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in Motorboote und nahmen sie mit über den See in den Tschad. Zwei andere Frauen und ein örtlicher Kommandant einer Bürgerwehr bestätigten den Bericht.

In der Region ist eine multinationale Truppe aus den Ländern Nigeria, Tschad und Niger im Einsatz, die für Sicherheit sorgen soll. Laut den Augenzeugen wurden nach dem Angriff Soldaten dieser Truppe in die Dörfer entsandt. Als am Mittwoch Boko-Haram-Kämpfer in die Gegend zurückkehrten, sei es dann zu Gefechten mit den Soldaten gekommen. Die Armee war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Boko Haram wird vorgeworfen, Menschen zum Einsatz als Kämpfer, Sklaven oder Ehefrauen zu entführen. Mitte April machte die Gruppe international Schlagzeilen, als sie mehr als 200 Mädchen aus einer Schule verschleppte. Die Gruppe will im Norden Nigerias einen Gottesstaat einrichten und verübt seit 2009 immer wieder schwere Anschläge. Dabei sind schon Tausende Menschen ums Leben gekommen.

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