Lob für Sozialdienst

Berlusconi: “Sehne mich nach meinen Omis”

Ausland
22.05.2014 17:32
Der wegen Steuerbetrugs verurteilte frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist mit dem wöchentlichen Sozialdienst sichtbar zufrieden, den er wöchentlich in einem Seniorenheim bei Mailand leisten muss. "Am Samstag kehre ich endlich in diese Oase der Ruhe zurück, wo mich meine Omis vergöttern", sagte der TV-Zar, der im Endspurt des EU-Wahlkampfs unermüdlich TV- und Radiointerviews gibt, um die Herzen seiner müden Wählerschaft zu beflügeln.

Berlusconi hatte vor zwei Wochen mit dem Sozialdienst begonnen, bei dem er alte Menschen pflegen soll, die an Demenz oder Alzheimer leiden. "Ich könnte mir ein Zimmer geben lassen und dort länger bleiben", sagte Berlusconi jetzt in Anspielung auf das Seniorenheim, in der er die gemeinnützige Arbeit leistet.

Der Medienunternehmer muss mindestens zehneinhalb Monate lang einmal pro Woche vier Stunden lang in dem Seniorenheim arbeiten, um dadurch den strikteren Auflagen eines Hausarrests zu entgehen. Der Mailänder war im vergangenen August wegen Steuervergehen zu vier Jahren Haft verurteilt worden, muss aber wegen seines hohen Alters nicht hinter Gitter.

Berlusconi auf EU-Wahlkampf-Tour
Derzeit tourt Berlusconi durch die TV- und Radiolandschaft. Die letzten Tage EU-Wahlkampf in Italien sind zum Showdown zwischen den drei Alphamännern der italienischen Politik geworden. Premier Matteo Renzi, Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi und "Fünf Sterne"-Gründer Beppe Grillo sparen nicht mit verbalen Prügeln, um die Gunst der viele noch unentschlossenen Wähler zu gewinnen.

Berlusconi befürchtet eine Wahlschlappe seiner konservative Gruppierung Forza Italia und setzt seine Rivalen stark unter Druck. Der Medienzar, dessen Partei laut Umfragen sich mit einem dritten Platz und lediglich 18 Prozent der Stimmen begnügen wird müssen, betrachtet die Grillo-Bewegung als gefährlichsten Konkurrenten.

Im Wahlkampf setzt der Ex-Premier auch seine antideutsche Kampagne fort: Italien erlebe seinen Worten zufolge wegen dem von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgezwungenen Austeritätskurs eine dramatische Situation, wie Deutschland nach der Weimar-Republik.

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