Vor Parlamentswahl

Bangkok: Schüsse bei Zusammenstößen der Protestler

Ausland
01.02.2014 12:25
Einen Tag vor der Parlamentswahl in Thailand ist es in der Hauptstadt Bangkok zu massiven Ausschreitungen gekommen. Bei Explosionen und Schusswechseln wurden Augenzeugen zufolge am Samstag mindestens drei Menschen verletzt. Einige Anwesende trugen Pistolen. Regierungsgegner marschierten durch Bangkok, um gegen die Abstimmung am Sonntag Stimmung zu machen.

"Die Lage ist angespannt und es ist nicht sicher dort", twitterte Sunai Phasuk von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

Oppositionsführer hatte zu Gewaltlosigkeit aufgerufen
Oppositionsführer Suthep Thaugsuban hatte am Freitagabend noch zu gewaltlosen Straßenblockaden aufgerufen. Er gelobte zugleich, die Menschen nicht an der Stimmabgabe zu hindern. "Ich glaube, dass diese Wahl ganz sicher ungültig sein wird", sagte Suthep.

Rund 49 Millionen Menschen sind in dem südostasiatischen Land aufgerufen, am Sonntag ihre Volksvertreter zu bestimmen. Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra selbst hatte die vorgezogene Parlamentswahl im Dezember ausgerufen, um Massenproteste gegen ihre Regierung zu beenden. Doch die Demonstrationen dauern an, und die führende Oppositionspartei boykottiert das Votum. Nicht zuletzt deswegen geht Yinglucks Partei als klare Favoritin in die Abstimmung.

Militär verhält sich immer noch neutral
Das einflussreiche Militär, das in Thailand bereits mehrmals geputscht hat, verhält sich in der schon seit November andauernden Krise bisher neutral. Die Armee stürzte einst Yinglucks Bruder, den ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Kritiker werfen der aktuellen Regierungschefin vor, nur eine Marionette des vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Thaksin zu sein. Dieser spaltet Thailand seit Jahren: Ärmere Landbewohner treten als seine leidenschaftlichsten Anhänger auf. Dagegen wirft Bangkoks Mittelschicht, die traditionelle Elite sowie die Opposition im Süden des Landes der Familie Korruption, Verschwendung von Steuergeldern und Klientelpolitik vor. Auch die Wahl steht unter dem Zeichen dieses Konflikts.

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