800 Mio. in Schweiz!

Athen geht das Geld aus – doch Schwarzgeld tabu?

Ausland
15.03.2015 15:31
Die griechische Regierung befürchtet der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge, dass ihr Ende März das Geld ausgeht. Demnach äußerte Ministerpräsident Alexis Tsipras sich dahingehend gegenüber dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, als sich beide am Freitag in Brüssel trafen - Tsipras dementierte seine Kommentare später. Steuernachzahlungen auf Millionenvermögen griechischer Bürger in der Schweiz lässt sich der griechische Staat aber offenbar auch in der jetzigen Situation bewusst entgehen. Dabei ist rund 800 Millionen Franken griechisches Vermögen in der Schweiz gebunkert.

Die Europäische Zentralbank solle den Rahmen für kurzfristige Staatsanleihen um zwei bis drei Milliarden Euro erhöhen, forderte Tsipras laut Bericht der "Frankfurter Allgemeinen". Der Zeitung sagte Schulz nach dem Treffen: "Tsipras braucht dringend Geld. Dafür muss er die Euro-Gruppe und die EZB von seinem Reformwillen überzeugen, und zwar schon nächste Woche."

Schulz und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drängten Tsipras demnach dazu, in der neuen Woche einen Brief an die Euro-Gruppe zu schreiben, in dem Athen sich zu Privatisierungen, zum Eintreiben von Steuern und zum Aufbau eines Katasterwesens bekennt. Tsipras sagte das zu, aber nur in allgemeiner Form, wie die Zeitung weiter berichtet.

Kredittranchen an den IWF werden fällig
Athen muss kommende Woche zwei Kredittranchen an den IWF zurückzahlen, zusammen fast eine Milliarde Euro. Außerdem muss das Land 1,6 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen, um eine auslaufende Staatsanleihe zu ersetzen. Beides könnte gerade noch gelingen, hieß es. Doch müssten die Griechen damit rechnen, dass ihre Regierung am Monatsende Pensionen und Gehälter von Staatsbediensteten nicht mehr voll auszahlen könne.

Athen ignoriert trotz Geldmangels Schwarzgeld in der Schweiz
In dieser Situation könnte man meinen, dass jeder Euro zur Unterstützung willkommen wäre. Laut einem Bericht der "Welt" am Sonntag lässt sich Athen aber Steuernachzahlungen auf Millionenvermögen griechischer Bürger in der Schweiz entgehen. Schon seit Februar 2014 soll ein Angebot des Schweizer Staatssekretariats für internationale Finanzfragen vorliegen, dieses Geld aufzuspüren und nach Athen zu überweisen. Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis und auch seine Vorgänger hätten sich aber nie gemeldet, wie die Behörde bestätigt habe.

Nach Statistiken der Schweizer Notenbank sind rund 800 Millionen Euro griechisches Vermögen in der Schweiz. Diese Zahl wurde Ende 2013 ermittelt. Ein großer Teil der Zinseinnahmen auf dieses Geld dürfte unversteuert geblieben sein. Mittlerweile könnte es um noch mehr Geld gehen, weil viele Griechen in der aktuellen Krise ihre Bankkonten leergeräumt haben.

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