Neue Spar-Idee
Athen: “Idiotentest” soll miese Beamte enttarnen
Wie die griechische Zeitung "Ta Nea" berichtet, sollen die Fragen im Multiple-Choice-Verfahren gestellt werden. Es gibt also mehrere vorgegebene Antwortmöglichkeiten, von denen eine oder mehrere richtig sind. Getestet wird neben Allgemeinwissen auch das Urteilsvermögen. Fachwissen soll nicht abgefragt werden.
Wie die deutsche "Welt" vermutet, gehe es bei dem Test weniger darum, die Besten zu finden. Vielmehr stehe im Vordergrund, die Schlechtesten auszusieben. Was genau mit den aussortierten Staatsdienern passiert, ist noch nicht klar. Am wahrscheinlichsten erscheint derzeit, dass die Beamten bei reduzierten Bezügen und ohne Tätigkeit in eine Art Auffanggesellschaft abgeschoben werden.
"Wir haben eher zu wenige Beamte"
Die neuen Pläne bergen allerdings gewaltigen innenpolitischen Sprengstoff, stellen sie doch einen Bruch mit dem Koalitionsvertrag dar. Hier wurde beschlossen, keine Beamten mehr zu entlassen. Doch der erhöhte Spardruck führt jetzt offenbar zu einem Sinneswandel.
Nach außen hin werden die Pläne wegen ihrer Brisanz übrigens noch dementiert. Verwaltungsminister Antonis Manitakis bezeichnete die Berichte als Spekulationen. Vor wenigen Woche hatte er sogar noch behauptet, dass es in seinem Land eher zu wenige als zu viele Beamte gebe und dass der öffentliche Sektor in Griechenland einer der kleinsten Europas sei.
Insgesamt gibt es in Griechenland derzeit 770.000 Beamte bei 9,9 Millionen Einwohnern, das entspricht einer Quote von 0,078 Beamten pro Einwohner. Zum Vergleich: Das oft als Beamtenstaat geschimpfte Österreich kommt mit 487.000 Beamten bei 8,4 Millionen Einwohnern auf eine Quote von nur 0,058 Beamten pro Einwohner.
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