Erfolg in Nigeria

Armee befreite erneut rund 230 Boko-Haram-Geiseln

Ausland
02.05.2015 10:43
Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 234 Geiseln aus der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Die Frauen und Kinder seien am Donnerstag im Sambisa-Wald im Nordosten des Landes gerettet worden, teilte der Generalstab am Freitag mit. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die nigerianischen Streitkräfte dort rund 500 Geiseln von der Rebellengruppe befreit.

Die zuletzt befreiten Frauen und Kinder seien wie auch die anderen befreiten Geiseln an einen sicheren Ort gebracht worden, um ihre Herkunft zu klären, erklärte das Militär. Es kündigte an, seine Offensive in dem Gebiet fortzusetzen, um weitere Geiseln aus den Händen von Boko Haram zu retten und "alle Trainingslager der Terroristen" zu zerstören.

Sambisa-Wald als letzte Hochburg der Extremisten
Der Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno ist nach Angaben eines Militärsprechers die letzte Hochburg der Extremisten im Nordosten Nigerias. Erst am Dienstag hatte die nigerianische Armee die Befreiung von 200 Mädchen und 93 Frauen aus Boko-Haram-Lagern in dem Gebiet bekannt gegeben. Am Donnerstag meldete die Armee die Rettung von etwa 60 Frauen und 100 Kindern.

Das Militär konnte am Freitag weiterhin nicht sagen, ob unter den Befreiten auch einige der vor einem Jahr von Boko Haram entführten Schülerinnen aus der Stadt Chibok sind. Die Verschleppung von zunächst 276 Schülerinnen hatte weltweit für Bestürzung gesorgt. Von ihnen befanden sich zuletzt noch 219 in der Gewalt der Islamisten.

2014 mehr als 2.000 Frauen und Mädchen verschleppt
Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International entführte Boko Haram seit Anfang 2014 im Norden Nigerias mindestens 2.000 Frauen und Mädchen. Frühere Geiseln berichteten von Zwangsverheiratungen, sexuellem Missbrauch und erzwungenen Kampfeinsätzen für die Islamisten.

Boko Haram kämpft mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe bei Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 15.000 Menschen. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt.

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