Einsatz in Nigeria
Armee befreit über 800 Boko-Haram-Geiseln
Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben mehr als 800 Geiseln aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Allein in der Ortschaft Kusumma im nordöstlichen Bundesstaat Borno seien am Donnerstag nach Gefechten mit den Extremisten 520 Gefangene in Sicherheit gebracht worden, teilte die Armee am Freitag mit.
Bei den Kämpfen in Kusumma wurden demnach 22 Islamisten getötet. In elf weiteren Dörfern in der Region hätten die Soldaten insgesamt 309 Geiseln befreit und drei Boko-Haram-Mitglieder erschossen, hieß es.
Im benachbarten Bundesstaat Adamawa entführten die Kämpfer der Islamistengruppe unterdessen 14 Frauen und zwei Mädchen. Es seien Sicherheitskräfte in die Gegend geschickt worden, um die Opfer zu befreien, teilte die Polizei mit. Boko Haram entführt regelmäßig Frauen und Kinder, um sie als Kämpfer oder Sexsklaven zu missbrauchen.
Rund 17.000 Tote, über 2,5 Millionen auf der Flucht
Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, mehr als 2,5 Millionen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Der Konflikt hat sich mittlerweile auch auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger ausgeweitet, deren Armeen sich am Kampf gegen Boko Haram beteiligen.
Eine neue Videobotschaft heizte unterdessen Spekulationen über den Gesundheitszustand des Boko-Haram-Anführers Abubakar Shekau an. "Für mich ist das Ende gekommen", sagt Shekau, der in dem Video geschwächt und abgemagert wirkt. Das YouTube-Video ist allerdings von so schlechter Qualität, dass unter Sicherheitsexperten Zweifel aufkamen, ob es sich wirklich um eine Botschaft Shekaus handelt.
Shekau wurde 2009 Anführer der Terrormiliz, nachdem der Gründer Boko Harams, Mohammed Yusuf, von den nigerianischen Sicherheitskräften getötet worden war. Mehrfach schon gab die Armee bekannt, sie habe auch Shekau getötet.
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