Vor Etihad-Einstieg

Angeschlagene Alitalia streicht fast 2.000 Stellen

Ausland
14.02.2014 20:16
Die angeschlagene italienische Fluglinie Alitalia streicht fast 2.000 Stellen. Dies sei bei Verhandlungen mit der Geschäftsführung in der Nacht zum Freitag vereinbart worden, teilten die Gewerkschaften mit. Alitalia-Geschäftsführer Gabriele Del Torchio erklärte, dass Mitarbeiter nicht gekündigt werden. Gespart wird bei befristeten Arbeitsverträgen. Das Unternehmen will auch auf Frühpensionierungen setzen.

Die geplanten Maßnahmen, darunter Verringerungen der Arbeitszeit, laufen demnach ab dem 1. März über zwei Jahre und entsprechen dem Wegfall von 1.900 Vollzeitarbeitsplätzen. Zuletzt gab es bei der Fluggesellschaft rechnerisch etwa 14.000 Vollzeitjobs. Die Gewerkschafter stimmten sogenannten "Solidaritätsverträgen" zu, die eine Senkung der Gehälter für die Rettung von Arbeitsplätzen vorsieht. Ziel sei, die Opfer des Sanierungsplans auf die gesamte Belegschaft zu verteilen.

Verhandlungen über Einstieg von Airline aus Abu Dhabi
Die Vereinbarung steht auch in Zusammenhang mit Verhandlungen von Alitalia mit der Fluggesellschaft Etihad Airways aus Abu Dhabi. Beide Unternehmen hatten Anfang Februar bestätigt, dass Verhandlungen über einen Einstieg Etihads bei Alitalia bereits weit fortgeschritten seien. Nach italienischen Medienberichten will Etihad 40 bis 49 Prozent von Alitalia übernehmen. Die Fluglinie ist ihrerseits zu 100 Prozent im Besitz des Golf-Emirats Abu Dhabi und mit knapp 30 Prozent an der deutschen Fluglinie Air Berlin beteiligt.

Alitalia sitzt auf riesigem Schuldenberg
Alitalia steckt seit längerem in Schwierigkeiten und sitzt auf einem Schuldenberg von mehreren hundert Millionen Euro. Die Maßnahme ist der erste umfassende Stellenabbau seit Privatisierung des Konzerns vor fünf Jahren. Damals verloren mehr als ein Drittel aller Alitalia-Mitarbeiter ihren Job. Seit 2002 fiel kein Gewinn mehr an. Im Oktober hatte die Regierung in Rom mit einem Rettungspaket den Flugbetrieb vorerst gesichert. Zuletzt war im Dezember eine Kapitalerhöhung im Wert von 300 Millionen Euro beschlossen worden.

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