Kämpfe neu entbrannt

Anführer der “Volksrepublik Donezk” zurückgetreten

Ausland
07.08.2014 19:04
Der Konflikt in der Ukraine hat sich am Donnerstag erneut verschärft. Nachdem die ukrainische Regierung gegen Mittag die Waffenruhe rund um das Absturzgebiet des malaysischen Flugzeugs ausgesetzt hatte, kam es zu heftigen Kämpfen nahe dem Trümmerfeld sowie dem Abschuss eines ukrainischen Kampfjets. Am Abend trat schließlich der selbst ernannte "Präsident der Volksrepublik Donezk", Alexander Borodaj, zurück.

Alexander Borodaj kündigte am Donnerstag an, seine Aufgaben dem Feldkommandanten Alexander Sachartschenko zu übergeben. Er sei als Krisenmanager zu den Separatisten gekommen und ziehe sich zurück, da er seine Arbeit beim Aufbau der Volksrepublik beendet sei.

Er werde aber den Posten eines Vize-Regierungschefs behalten und in der umkämpften Region bleiben, so Borodaj, der zu einem Trio russischer Staatsbürger gehört, die in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk das Kommando führen. Zu dem Trio zählen neben ihm Vize-Regierungschef Wladimir Antjufejew sowie Verteidigungsminister Igor Strelkow, der auch bereits auf der ukrainischen Halbinsel Krim im Einsatz war. Antjufejew und Strelkow machen ebenso wie Borodaj kein Geheimnis daraus, dass sie früher für die russischen Streitkräfte oder den Geheimdienst Russlands arbeiteten.

Nachdem die Regierung in Kiew die Waffenruhe rund um das Trümmerfeld der abgeschossenen malaysischen Passagiermaschine aufgehoben hatte, war es am Donnerstagnachmittag zu heftigen Kämpfen nahe der Absturzstelle gekommen. Dabei seien laut der russischen Agentur Interfax mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Zehn Menschen wurden zudem bei der Explosion eines Geschosses in Gorlowka verletzt, heißt es. Teile der Stadt waren ohne Strom.

Kampfjet nahe Trümmerfeld abgeschossen
Eine AFP-Reporterin berichtete vom Abschuss eines Kampfjets nahe dem Trümmerfeld, rund 40 Kilometer östlich der Rebellenhochburg Donezk. Der Pilot wurde mit einem Fallschirm gesichtet, das Militärflugzeug vom Typ Mig-29 stürzte in ein Feld, nachdem es offenbar explodiert war. Wladislaw Selesnjow, Sprecher der ukrainischen "Anti-Terror-Operation", bestätigte den Abschuss: "Der Kampfjet wurde im Gebiet Jenakijewo von den Terroristen getroffen." Der Pilot habe die Maschine aber noch in unbewohntes Gebiet steuern und sich selbst retten können. Die Sucharbeiten nach dem abgestürzten Jet hätten begonnen, so Selesnjow.

Die Separatisten hatten im Kampf gegen Regierungstruppen immer wieder Jets vom Typ Suchoi sowie Kampfhubschrauber und Transportflugzeuge abgeschossen. Wegen der andauernden Kämpfe in dem Gebiet hat die Regierung in Kiew mittlerweile die internationalen Helfer abgezogen, die den Absturz von Flug MH17 untersuchen sollten.

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