Todesflug AF 447

Airbus entlastet, Schuld bei Piloten oder Air France

Ausland
17.05.2011 12:17
Zwei Jahre nach dem Absturz von Flug AF 447 über dem Atlantik mit 228 Toten scheint der Flugzeugbauer Airbus entlastet. Die Auswertung des Anfang Mai geborgenen Flugschreibers hat ergeben, dass der Crash ziemlich sicher auf einen Pilotenfehler oder Versäumnisse der Fluggesellschaft Air France zurückgehen muss. Es habe keine Hinweise auf grundlegende Mängel an der Maschine vom Typ Airbus A330-200 gegeben.

Mit Einverständnis der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde BEA durfte Airbus am Dienstag seine Kunden darüber informieren. Derzeit gebe es keinerlei Handlungsbedarf für die Betreiber von Langstreckenmaschinen des abgestürzten Typs A330, heißt es im Unfall-Informations-Telex von Airbus an die Fluggesellschaften.

Klärung "so gut wie sicher"
Bereits am Montagabend hatte die französische Tageszeitung "Le Figaro" berichtet, dass die Katastrophe nicht auf grundlegende Mängel am Jet zurückgehe. Die BEA betonte am Dienstag allerdings, dass noch keine endgültigen Schlussfolgerungen über die Schuldfrage gezogen worden seien. Klar ist bislang, dass es auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris in einer Unwetterfront Probleme bei der Geschwindigkeitsmessung gab.

Die BEA gibt sich aber zuversichtlich: "Es ist so gut wie sicher, dass der Unfall vollständig aufgeklärt werden kann", hieß es am Dienstag in Paris. Vor dem Sommer werde aber kein Zwischenbericht veröffentlicht. Die Auswertung sei langwierig und erfordere Sorgfalt.

Flugschreiber im April entdeckt
Die Flugschreiber des am 1. Juni 2009 abgestürzten Airbus A330-200 waren erst Anfang April auf dem Meeresgrund des Atlantiks entdeckt worden. Ihre Daten wuden am Wochenende in Frankreich ausgelesen. Bei dem Absturz kamen alle 228 Menschen an Bord ums Leben, darunter auch eine Tirolerin.

Bereits in der ersten Mai-Woche hatte ein Bergungsteam zwei Leichen aus dem Wrack in etwa 4.000 Metern Tiefe geborgen. Die sterblichen Überreste wurden anschließend an Bord des Bergungsschiffs "Ile de Sein" gebracht, wo Gewebeproben für einen möglichen DNA-Test entnommen wurden. Falls die Leichen nicht identifiziert werden können, soll die Ruhe der Toten nicht weiter gestört werden. Rund 50 Leichen wurden bislang auf dem Meeresboden entdeckt. Direkt nach dem Unglück vor zwei Jahren waren ebenso viele auf dem Wasser treibend geborgen worden.

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