Dürrekatastrophe
Äthiopien: 7,5 Mio. Menschen von Hunger bedroht
Nach Einschätzung von Ocha könnten im kommenden Jahr in Äthiopien 15 Millionen Menschen von der Nahrungsmittelkrise betroffen sein. "Ohne eine entschiedene, von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Reaktion wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Lebensmittelkatastrophe geben", erklärte das UN-Büro. Nach Angaben des Hunger-Frühwarnsystem-Netzwerks dürfte die nächste Ernte zwischen Oktober und Dezember "deutlich unter dem Durchschnitt" liegen. Zu einem ungewöhnlich hohen Viehsterben kämen Einnahmeausfälle, sodass viele Menschen keine Lebensmittel kaufen könnten.
Dürre und viele Flüchtlinge aus Somalia
Das ostafrikanische Äthiopien ist das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl Afrikas, in einigen Gegenden hat es seit mehr als einem Jahr nicht geregnet. Äthiopien liegt neben dem Krisenstaat Somalia, in dem nach UN-Angaben 855.000 Menschen auf "lebensnotwendige Hilfe" angewiesen sind. Viele somalische Flüchtlinge befinden sich in Äthiopien.
Seit der Hungerkatastrophe von 1984 und 1985 ist die Knappheit von Lebensmitteln in Äthiopien ein sensibles Thema. Die Regierung fürchtet, dass eine neue Lebensmittelkrise einen Schatten auf die rasante Wirtschaftsentwicklung werfen könnte. Äthiopien hat ein beinahe zweistelliges Wirtschaftswachstum vorzuweisen, doch viele Bewohner profitieren nicht davon.
Bei dem zyklisch auftretenden Klimaphänomen El Nino handelt es sich um eine deutliche Erwärmung der Meeresoberfläche am Äquator, die heftigen Regen in einigen Weltregionen und gleichzeitig Dürre in anderen Gebieten auslöst.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.