Rekordfund

Acht Tonnen Kokain in Kolumbien sichergestellt

Ausland
16.05.2016 13:33

Rekordfund in Kolumbien: Bei einem Einsatz im Nordwesten des Landes haben Sicherheitskräfte mehr als acht Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das Rauschgift sei in einem unterirdischen Versteck auf einer Bananenfinca im Department Antioquia entdeckt worden, teilten Polizei und Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Für drei Verdächtige klickten die Handschellen.

Präsident Juan Manuel Santos gratulierte Soldaten und Polizisten zum größten Drogenfund der Geschichte des südamerikanischen Landes. Das Kokain, das auf 359 Paketen aufgeteilt war, soll dem Verbrechersyndikat "Los Urabenos" gehören und war für den US-Markt bestimmt. Der Straßenverkaufswert liegt bei mehr als 220 Millionen Euro.

Die Gruppe "Los Urabenos" gilt als mächtigste kriminelle Organisation Kolumbiens und rekrutiert sich vor allem aus ehemaligen Kämpfern der rechtsgerichteten Paramilitärs. Sie ist in zahlreiche Morde und Vertreibungen verwickelt. Die Bande soll pro Monat zwischen acht und zehn Tonnen Kokain über Mittelamerika und Mexiko Richtung USA schmuggeln und mindestens 60 Prozent des Drogenhandels in der kolumbianischen Pazifikregion kontrollieren. Zudem bestehen Verwicklungen in den illegalen Bergbau.

Nach Polizeiangaben wurde das Versteck in der nordwestlichen Region Uraba nahe der Grenze zu Panama gefunden. 50 Polizisten stürmten am Sonntag kurz nach Sonnenaufgang die Plantage, unterstützt von zwei Black-Hawk-Hubschraubern.

Harter Schlag gegen den Drogenhandel
"Das ist ein harter Schlag gegen die Finanzen der 'Urabenos' und den Drogenhandel allgemein", sagte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas. Einsätze wie dieser stärkten das Vertrauen in die Behörden. Villegas sagte, fast 1,5 Tonnen Kokain seien verpackt und "fertig für den Exportmarkt" gewesen. Laut dem Verteidigungsminister war es der größte Kokainfund auf kolumbianischem Territorium. Etwas größere Mengen seien höchstens auf See sichergestellt worden.

Spezialeinheit macht gezielt Jagd auf Drogenbosse
Das beschlagnahmte Kokain soll dem stellvertretenden Chef der "Urabenos", Roberto Vargas alias Gavilan, gehört haben. Die Regierung hat ein Kopfgeld von 500 Millionen Pesos (148.000 Euro) auf ihn ausgesetzt. An dem Einsatz war auch eine Spezialeinheit beteiligt, die gezielt Jagd auf die Anführer der "Urabenos" macht. Eine ähnliche Gruppe hatte Anfang der 1990er-Jahre den mächtigen Drogenhändler Pablo Escobar zur Strecke gebracht.

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