"Zu Friedensgebet"

Abbas und Peres folgen Papst-Einladung in Vatikan

Ausland
25.05.2014 13:55
Bei seiner Nahost-Pilgerreise hat Papst Franziskus am Sonntag auf dem Krippenplatz in Bethlehem die Staatsspitzen von Israel und Palästina "zu einem Friedensgebet" in den Vatikan eingeladen. Er spreche die Einladung an Shimon Peres und Mahmoud Abbas "an diesem Ort" aus, "wo der Friedensfürst geboren wurde", sagte der Pontifex. Die beiden Präsidenten nahmen die Einladung an.

Er wolle hier die beiden Staatsoberhäupter auffordern, gemeinsam mit ihm "von Gott das Geschenk des Friedens zu erflehen", sagte Franziskus zum Schluss seiner Messe in Bethlehem. "Ich biete mein Haus im Vatikan für dieses Gebetstreffen an", fügte er hinzu.

Die Büros von Peres und Abbas teilten laut israelischen Medienberichten mit, dass die Staatsoberhäupter der Einladung von Franziskus folgen wollen. Auch Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte, beide hätten die Aufforderung des Papstes angenommen. Einen Termin nannte er nicht.

Abbas und Peres wollen nach Rom reisen
Franziskus hatte schon zuvor bei einer Begegnung mit Abbas an dessen Amtssitz "Mut zum Frieden" von Palästinensern wie Israelis verlangt. Abbas wohnte auch dem Gottesdienst bei. Mit Peres trifft Franziskus am Montag zusammen.

Abbas tauschte mit Franziskus während der Messe auf dem Krippenplatz auch den Friedensgruß aus. Nachdem der Papst mit den Gläubigen das Vaterunser gebetet hatte, stieg Abbas, der dem Islam angehört, die Stufen zum päpstlichen Altar hinauf, um dem Papst die Hand zu reichen. Zuvor hatte Franziskus den Friedensgruß mit den anderen Geistlichen am Altar ausgetauscht.

Ungeplanter Zwischenstopp an Sperranlage
Nach dem Treffen mit Abbas legte Franziskus auf dem Weg zum Krippenplatz im Bethlehem einen ungeplanten Zwischenstopp an der israelischen Sperranlage zum Westjordanland ein. Dabei stieg der Papst aus seinem weißen Papamobil aus und ging zu Fuß zu der acht Meter hohen Betonmauer, wo er einige Minuten lang zum Gebet verweilte (kl. Bild).

Appell für Frieden und Koexistenz in der Region
Bereits der erste Tag der dreitägigen Nahost-Reise von Papst Franziskus wurde in den Medien der Region als Appell für Frieden und Koexistenz in der Region bewertet. Die Begegnung des Papstes mit syrischen und irakischen Flüchtlingen am Samstagabend in Jordanien sei ein emotionaler Appell des Papstes zur Beendigung der Konflikte im Nahen Osten gewesen, resümierte etwa die "Jordan Times".

In der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt steht am Samstagabend das ökumenische Gebet mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios im Mittelpunkt. Auch eine gemeinsame Erklärung der beiden Kirchenführer wird dort unterzeichnet.

Netanyahu würdigte Franziskus' Kampf gegen Antisemitismus
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu würdigte unterdessen Papst Franziskus für seine entschlossene Haltung im Kampf gegen Antisemitismus. Der Besuch des Papstes im Heiligen Land sei eine wichtige Chance. Der Regierungschef sprach von einer "Gelegenheit, der Welt das echte Israel zu zeigen". Man wolle die Welt davon überzeugen, dass Israel ein fortschrittlicher und toleranter Staat sei, der als einziges Land im Nahen Osten Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen Religionsfreiheit gewähre.

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