Terror in Australien

22-Jähriger sollte für IS Menschen enthaupten

Ausland
18.09.2014 13:28
Nach dem größten Anti-Terror-Einsatz in der australischen Geschichte haben die Behörden einen 22-Jährigen wegen geplanter Terroranschläge angeklagt. Der Mann aus Sydney habe einen Anschlag geplant, der "die Gesellschaft schockieren, entsetzen und verängstigen" sollte, zitierte der Sender ABC Staatsanwalt Michael Allnutt. Bei den Razzien in in Wohn- und Geschäftshäusern in Sydney und Brisbane wurden insgesamt 15 Personen festgenommen.

Der 22-Jährige wurde noch am Donnerstag in Sydney einem Richter vorgeführt. Der Fall wurde auf dem 13. November vertagt. Nach Informationen von ABC hatte der Mann diese Woche einen Telefonanruf von einem australischen Extremisten aus dem Nahen Osten erhalten, der mit der Terrormiliz Islamischer Staat kämpft. Der Mann habe ihn angestachelt, Menschen in Australien auf offener Straße zu entführen und zu enthaupten.

15 Festnahmen verhinderten vermutlich blutige Anschläge
Die Polizei nahm bei den Razzien am Donnerstag in Sydney insgesamt 15 Menschen fest. Es handelt sich nach Informationen des Senders überwiegend um gebürtige Afghanen. Bei den Razzien sollen Macheten, Gesichtsmasken und Kampfanzüge sichergestellt worden sein. Ministerpräsident Tony Abbott sagte, die Anschläge seien bereits konkret geplant gewesen. An der größten Anti-Terror-Operation in der Geschichte des Landes waren mehr als 800 Polizisten beteiligt.

"Hier geht es nicht um einen Verdacht, sondern um ein Vorhaben", sagte Abbott. Deshalb hätten die Behörden gehandelt. "Diese Menschen hassen uns nicht dafür, was wir tun, sondern sie hassen uns dafür, wer wir sind und wie wir leben", sagte der Regierungschef über die Dschihadisten. "Das macht uns zum Ziel."

IS wollte Videos der Gräueltaten veröffentlichen
Geheimdienstinformationen zufolge habe der IS Sympathisanten in Australien zu "demonstrativen Tötungen" aufgefordert, sagte Abbott. Die Opfer sollten auf offener Straße etwa in Sydney entführt werden. Die Leichen hätten die Täter dann in die Flagge der im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz hüllen wollen, meldete der Nachrichtendienst Fairfax News. Anschließend sei die Veröffentlichung von Videos der Gräueltaten geplant gewesen.

"Wie allen Australiern dreht sich mir der Magen um, wenn ich daran denke, dass Bilder (von Gräueltaten), die wir nur aus anderen Teilen der Welt kennen, auch auf unseren Straßen passieren könnten", erklärte auch Oppositionsführer Bill Shorten schockiert.

Aus Angst vor Übergriffen auf die muslimische Bevölkerung rief der zuständige Polizeichef Andrew Scipione die Menschen unterdessen zur Ruhe auf. "Wir sollten dies nicht aufbauschen - alle Aktionen, die in Planung gewesen sein könnten, sind vereitelt worden."

Terrorwarnstufe auf "hoch" gesetzt
Australien hatte vor wenigen Tagen die nationale Terrorwarnstufe auf "hoch" gesetzt. Die Behörden sorgen sich vor allem um Rückkehrer, die sich in Syrien und dem Irak den IS-Kämpfern angeschlossen haben. Die australische Regierung unterstützt den Kampf gegen die Dschihadisten und kündigte unter anderem die Entsendung von 600 Militärbediensteten in die Vereinigten Arabischen Emirate an, um die Front gegen den IS zu stärken.

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