US-Cop vor Gericht

49-mal auf Unbewaffnete geschossen: Freispruch

Ausland
24.05.2015 09:39
In den USA ist ein weißer Polizist freigesprochen worden, der insgesamt 49-mal auf zwei in einem Auto fliehende unbewaffnete Schwarze geschossen hatte. Der zuständige Richter im Bundesstaat Ohio befand den Angeklagten Michael Brelo am Samstag für nicht schuldig. Nach dem Urteil versammelten sich mehrere Menschen vor dem Gericht und skandierten: "Es gibt keine Gerechtigkeit."

Zur Verhandlung stand ein Vorfall vom November 2012, an dem 13 Polizisten beteiligt waren. Sie gaben bei einer Verfolgungsjagd insgesamt 137 Schüsse auf das Auto von Timothy Russell und Malissa Williams ab, die dabei getötet wurden. Brelo wurde anschließend vor Gericht gestellt, weil er auch noch geschossen haben soll, als das Paar schon nicht mehr fliehen konnte und demzufolge auch keine Gefahr mehr im Verzug gewesen sei.

Auf Motorhaube stehend durch Windschutzscheibe gefeuert
Von seinen 49 Schüssen gab Brelo nach Angaben der Anklage 15 ab, als das Auto bereits stand. Dabei sei der 31-Jährige auf die Motorhaube geklettert und habe durch die Windschutzscheibe gefeuert. In dem Auto wurden später keine Waffen gefunden. Bei einem Schuldspruch wegen vorsätzlicher Tötung hätten dem weißen Polizisten bis zu 22 Jahre Haft gedroht.

Immer wieder Polizeigewalt gegen Schwarze
Der nun verhandelte Fall ist nur einer von mehreren, in denen es um Polizeigewalt gegen Schwarze in Cleveland geht. Im November des Vorjahres wurde in der Stadt im Norden der USA ein zwölfjähriger Schwarzer erschossen, der auf einem Spielplatz mit einer Waffenattrappe spielte. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern noch an.

Im vergangenen Jahr hatten mehrere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Polizisten die USA erschüttert. In zwei Fällen entschied eine sogenannte Grand Jury, dass sich der jeweilige Polizist nicht dafür verantworten muss. Die Todesfälle und anschließenden Gerichtsentscheidungen führten zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Auch in Cleveland kam es nach der Urteilsverkündung zu Protesten, mindestens drei Menschen wurden dabei festgenommen. Größere Gewalttätigkeiten wurden allerdings nicht gemeldet.

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