"Concordia"-Unglück

25-Jährige packt in Befragung aus: “Ich liebe Schettino”

Ausland
02.02.2012 13:23
Erneuter Paukenschlag rund um das Unglück der "Costa Concordia": Jene 25-jährige Moldawierin, deren genaue Rolle auf dem Unglücksschiff lange unklar war, ist nun erstmals von den italienischen Justizbehörden befragt worden. Dabei gab sie zu, mit dem 52-jährigen Kapitän, der verheiratet ist, eine Liebesbeziehung zu unterhalten. "Ich liebe Schettino, es ist unfair, sein Image zu zerstören. Alle sind gegen ihn", erklärte Domnica Cemortan den Juristen.

Die Frau sagte weiters, sie habe für die Reederei bereits auf anderen Schiffen gearbeitet und an Bord der "Concordia" lediglich ihren 25. Geburtstag feiern wollen. Dafür habe sie auch extra selbst ein Ticket gekauft.

Auch auf Kommandobrücke anwesend
Zudem gab Cemortan laut der Turiner Tageszeitung "La Stampa" auch zu Protokoll, dass sie während "dieser schrecklichen Nacht", in der das Kreuzfahrtschiff an einen Felsen vor der Insel Giglio prallte, gemeinsam mit Schettino auf der Kommandobrücke gewesen sei. Erneut verteidigte sie auch das Verhalten des Kapitäns nach dem Unglück. Für sie sei Schettino ein Held, der durch sein Verhalten mehrere Menschenleben gerettet habe.

Die Aussagen der 25-Jährigen waren von den ermittelnden Behörden immer als besonders wichtig eingestuft worden, weil sie sich dadurch Aufschlüsse über die Ereignisse an Bord des Unglücksschiffs erhofften. "Wir wollen herausfinden, was sich wirklich an Bord des Schiffes abgespielt hat", kommentierte der Oberstaatsanwalt der toskanischen Stadt Grosseto, Francesco Verusio.

Bisher 17 Tote geborgen - Vermisstensuche stockt
Bisher wurden 17 Tote aus dem am 13. Jänner havarierten Schiff geborgen, von 16 Menschen fehlt aber weiterhin jede Spur. In den letzten Tagen musste die Vermisstensuche im überfluteten Teil des Wracks endgültig eingestellt werden, weil die Sicherheit der Einsatzkräfte nicht mehr garantiert werden konnte.

Zudem kam es auch zu Problemen bei den Vorbereitungen für das Abpumpen des Öls, das sich im Schiff befindet. Wegen rauer See und starken Windes mussten die Arbeiten unterbrochen werden. Sie werden nicht vor Anfang kommender Woche beginnen, sagte der Kommandant der Hafenbehörde von Porto Santo Stefano, Ilarione Dell'Anna, am Donnerstag. Wegen der schwierigen Wetterlage sei es aber schwer sagen, wann das Abpumpen beginnen könne.

Wettervorhersagen geben allerdings wenig Anlass zu Optimismus. Meteorologen rechnen mit einer weiteren Verschlechterung in den nächsten Tagen. 24 Stunden Vorbereitung sind notwendig, bevor die Experten mit dem Abpumpen beginnen können.

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