Lässt Haut faulen

“Krokodil”: Russen-Todesdroge erreicht Deutschland

Ausland
11.10.2011 18:30
Die lebensgefährliche Heroin-Ersatzdroge "Krokodil" scheint sich langsam, aber sicher auch in unserem Nachbarland zu verbreiten. Nachdem die "Bild" bereits im Juni von Fällen in Frankfurt und Hessen berichtet hatte, meldete nun auch der leitende Arzt der Krisenhilfe Bochum, dass vier Nutzer eines Suchtgift-Lokals typische Symptome gezeigt hätten. Der Stoff lässt unter anderem die Haut faulen.

In Russland wird schon seit Längerem mit "Krok" gedealt - die Droge soll dort bereits Hunderte von Menschen getötet haben. Laut russischen Medienberichten haben Abhängige in der Regel eine nur noch sehr kurze Lebenserwartung. Manchmal ende bereits der erste Kontakt mit der Droge tödlich.

Grotesker Mix mit verheerender Wirkung
Das Rauschgift sei mit dem Betäubungsmittel Desomorphin versetzt und werde illegal aus dem in Russland frei erhältlichen Codein und weiteren Stoffen wie Benzin, Ameisensäure oder zerriebenen Streichholzköpfen aufgekocht. Auch Hustentabletten dienen als Lieferant. Schon nach wenigen Injektionen - Junkies verpassen sich das Gift intravenös - kommt es zu großflächigen Gewebeschäden.

2,50 Euro pro Schuss
Arme oder Beine sterben rund um die Einstichstelle ab und müssen amputiert werden. Haut und Knochen fallen sprichwörtlich auseinander. Doch all das scheint bei einem Preis von rund 2,50 pro Schuss nicht abzuschrecken. In Russland versuchen die Behörden, mit Schock-Kampagnen gegen das wachsende Problem des "Billig-Heroins" vorzugehen. Bilder von eitrigen Wunden und Geschwüren werden veröffentlicht. Das Suchtpotenzial der Droge soll allerdings enorm sein.

Herkunft unbekannt
Woher sie eigentlich kommt oder wer plötzlich auf die Idee gekommen ist, sich zerbröselte Tabletten mit Benzin zu spritzen, weiß man nicht. "Wahrscheinlich war es irgendein Sascha auf Heroin, der es zufällig ausprobiert hat. Jetzt machen das alle", erklärte ein russischer Drogenfahnder im Juli gegenüber dem "Spiegel". Nicht nur die deutsche Polizei rät jedenfalls "dringend davon ab", das Zeug auszuprobieren.

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