"Delilah"-Malware

Trojaner beobachtet Opfer, bis es erpressbar ist

Web
18.07.2016 10:25

Israelische Virenjäger des IT-Sicherheitsunternehmens Diskin Advanced Technologies haben einen Trojaner entdeckt, der von Cyberkriminellen gezielt dafür eingesetzt wird, Geheimnisse ihrer Opfer auszukundschaften, damit diese sich erpressbar machen. Hat die Malware private Infos oder Fotos gesammelt, zwingen die Cyberkriminellen die Opfer zur Beschaffung von Insider-Informationen - etwa vom Arbeitgeber.

Der Trojaner "Delilah", den die Virenjäger einem Bericht des IT-Portals "The Register" zufolge entdeckt haben, kursiert in schwer zugänglichen Cybercrime-Foren. Dort stellen ihn Ganoven ihresgleichen zur Verfügung, um Lauschangriffe auszuführen. Der Trojaner soll bislang nur von einer kleinen Zahl Cyberkrimineller verwendet werden - wohl, weil er bislang nur in Foren entdeckt wurde, in denen man nicht ohne weiteres Mitglied werden kann.

Auf die PCs der Opfer wird der Trojaner über manipulierte Porno- und Gaming-Websites geschleust. Ist er installiert, zapft er die Webcam an und durchforstet den Rechner nach privaten Infos. Dazu können familiäre Dinge gehören, aber auch peinliche Fotos oder der Surf-Verlauf - im Grunde alles, womit sich der Infizierte potenziell erpressbar macht. Haben die Hintermänner genug Material, zwingen sie ihre Opfer, einen Auftrag für sie zu erledigen.

Kriminelle wollen an Insider-Daten
Dabei kann es sich um verschiedene Aufgaben handeln, konkret genannt wird aber vor allem der Datenklau beim Arbeitgeber. Banker und Beamten beispielsweise werden dazu genötigt, sensible Daten am Arbeitsplatz mitgehen zu lassen und müssen mit der Veröffentlichung der von "Delilah" gesammelten Daten rechnen, wenn sie dem nicht Folge leisten.

Freilich: Daten, mit denen Cyberkriminelle das Opfer erpressen können, sammelt nicht nur "Delilah". Das können theoretisch auch alle anderen Trojaner. Das Interessante an "Delilah" ist, dass dieser spezielle Trojaner von Kriminellen online exklusiv für das Erpressen der Opfer angepriesen wird und sie darauf achten, dass er nicht zu schnell bekannt wird und als effektives Werkzeug für eine geringe Zahl Cyberkrimineller erhalten bleibt.

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