Wird nicht günstiger

T-Mobile bringt komplexe neue “Baukasten”-Tarife

Web
15.09.2014 16:26
Wer bei T-Mobile einen Handyvertrag mit subventioniertem Handy abschließt, wird künftig sehen können, wie hoch der Preis für das Handy ist, und der Tarif wird automatisch reduziert, wenn das Handy abbezahlt ist. Für T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth ist das die "tiefgreifendste Veränderung seit der Gründung unseres Unternehmens". Für die Kunden scheint die neue Tarifstruktur auf den ersten Blick vor allem kompliziert und nicht unbedingt besser als zuvor zu sein.

Das Verhältnis der Mobilfunkanbieter zu ihren Kunden sei "gestört", sagte Bierwirth am Montag bei der Präsentation der neuen Tarifstruktur. Man habe "Schläferkunden" bei Ablauf ihrer zweijährigen Vertragsbindung nicht kontaktiert, sondern weiter schlafen lassen und einen hohen Tarif kassiert - auf solche "Schläferumsätze" wolle man künftig verzichten, sagte Bierwirth. Daher werde künftig der Mobilfunk-Tarif vom Handykaufpeis getrennt.

Kompliziertes Baukasten-Prinzip für neue Tarife
Ganz so ist es allerdings nicht: Wer sein Handy bei T-Mobile kauft und sich damit für zwei Jahre an T-Mobile bindet, bekommt einen Treubonus von drei Euro pro Monat, um den sich der Handytarif reduziert. Der günstigste Handytarif ("My Mobile Light") beträgt mit diesem Bonus 19,99 Euro.

Dazu kommt dann noch der Preis für das bei T-Mobile gekaufte Handy, den man auf einmal bezahlen oder auch abstottern kann. Die jährliche "Servicepauschale" von 20 Euro ist ebenfalls noch nicht eingerechnet. Neben diesem günstigsten Handytarif gibt es noch einen um knapp 30 sowie einen um knapp 40 Euro im Monat, jeweils ohne Handy.

Für den mobilen Internetzugang etwa via Tablet gibt es eine eigene Tarifstruktur, wieder mit den Tarifklassen "Light" (11,99 Euro), "Turbo" (15,99 Euro) und "Extreme" (29,99 Euro). Die dritte Tarifstruktur ("My Homenet LTE") ist für den Internetzugang zu Hause, die Preise rangieren von knapp 20 bis knapp 50 Euro.

Internet wird bei zu viel Datenverbrauch abgeschaltet
Wer nun mit seinem Tablet via Handy-Hotspot ins Internet will, um sich Geld zu sparen, hat die Rechnung ohne Bierwirth gemacht: Selbst der 40-Euro-Handytarif enthält nur sechs Gigabyte Datenvolumen, die sich Handy und Tablet teilen müssten. Wurde die Internetverbindung bei bisherigen T-Mobile-Tarifen nach Erreichen des inkludierten Limits gedrosselt, wird sie mit den neuen Tarifen abgeschaltet.

Wer schneller im Internet surfen oder mehr herunterladen will, kann das gegen Aufpreis ("Speed Booster" und "Volume Booster") tun. Auch muss man nicht mehr wie früher zwei Jahre auf ein neues subventioniertes Handy warten - für 4,99 Euro monatlich (Produktname: "JUHU!") erwirbt man das Recht, sein Handy schon nach einem Jahr bei T-Mobile für ein neues in Zahlung zu geben.

T-Mobile will an zahlungskräftige Kunden kommen
Mit der neuen Tarifstruktur mehr Kunden anzulocken ist nicht Bierwirths erklärtes Ziel: "Wir wollen nicht unseren Kunden-Marktanteil erhöhen, sondern unseren Umsatz-Marktanteil." Man will also an die besser zahlenden Kunden herankommen.

Der Gewinn sei zuletzt "durch die aberwitzige Spektrumsauktion belastet" gewesen, sagte der T-Mobile-Chef. "Für heuer gehe ich davon aus, dass wir auf der EBITDA-Seite eine Stabilisierung erreichen werden."

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