US-Ministerium warnt

“Soziale Medien fördern Geschlechtskrankheiten”

Web
27.05.2015 10:24
Soziale Medien fördern Gelegenheitssex und erhöhen somit das Risiko, sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Das zumindest behauptet das Gesundheitsministerium des US-Staates Rhode Island, nachdem die Zahl der Infektionen mit HIV, Syphilis und Gonorrhö zwischen 2013 und 2014 markant gestiegen sei.

Einer Mitteilung der Behörde zufolge stieg die Zahl der Syphilis-Fälle binnen Jahresfrist um 79 Prozent. Mit Gonorrhö, auch Tripper genannt, infizierten sich zwischen 2013 und 2014 gegenüber 2012 30 Prozent mehr, zugleich stieg die Zahl der HIV-Neuinfektionen um 33 Prozent. Die jüngste Zunahme an Geschlechtskrankheiten folge einem nationalen Trend, warnt das Gesundheitsministerium.

Gelegenheitssex dank Facebook und Co.
Es erklärt den Anstieg bei den Neuinfektionen einerseits mit besseren Tests. Zugleich hätten "hochriskante Verhaltensweisen" in den vergangenen Jahren zugenommen. Zu solchen zähle "die Verwendung sozialer Medien mit dem Ziel, beiläufige und zahlreiche sexuelle Treffen zu vereinbaren", schreibt das Ministerium und macht damit Facebook und Co. noch vor Sex ohne Kondomen, wechselnden Geschlechtspartnern und Sex unter Einfluss von Drogen für die Zunahme von Geschlechtskrankheiten verantwortlich.

Das Internet gerate nicht zum ersten Mal in Verdacht, Geschlechtskrankheiten zu fördern, berichtet die Website 20min.ch und verweist auf eine Studie der New York University aus dem Jahr 2013, in der Forscher das Kleinanzeigenportal Craigslist für eine Zunahme der HIV-Fälle zwischen 1999 und 2008 in 33 US-Staaten um 16 Prozent verantwortlich machten.

Bereits 2012 hatten neuseeländische Ärzte einen Anstieg bei Syphilis-Ansteckungen in der Hälfte der Fälle auf Grindr, eine Dating-App für Homosexuelle, zurückgeführt. Auch in Großbritannien sollen Grindr und das bekanntere Hetero-Pendant Tinder für eine Zunahme bei Geschlechtskrankheiten verantwortlich zeichnen. "Dank Grindr oder Tinder können Sie sich in nur fünf Minuten Chlamydien holen", sagte Peter Greenhouse von der British Association for Sexual Health and HIV im Jänner gegenüber der britischen "Daily Mail".

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