Hacker warnen:

So anfällig sind “smarte” Stromzähler für Sabotage

Elektronik
20.10.2014 10:10
Spanische IT-Sicherheitsexperten warnen: Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, können unter Umständen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. In Versuchen ist es ihnen ohne größeren Aufwand gelungen, im großen Stil eingesetzte "smarte" Zähler zu hacken und unter ihre Kontrolle zu bringen. Schlimmstenfalls könnte man so in ganzen Stadtvierteln den Strom abschalten, so die Forscher.

Die Ergebnisse ihrer Versuche haben Alberto Garcia Illera und Javier Vazquez Vidal auf der IT-Sicherheitskonferenz Black Hat Europe 2014 vorgestellt. Sie sprachen einem Bericht des Branchendienstes "Golem" zufolge über schwere Sicherheitslücken, über die sie nicht nur in einen einzelnen Smart Meter einsteigen konnten, sondern auch in andere des gleichen Herstellers. Grund dürfte sein, dass in den Geräten der gleiche Sicherheitsschlüssel genutzt wurde.

Weil die Zähler über das Stromnetz verbunden seien, sei es Angreifern grundsätzlich möglich, den Strom in ganzen Stadtvierteln auszuschalten. Auch für gezielte Angriffe könnten Smart Meter nützlich sein: Hackende Einbrecher könnten feststellen, ob jemand zu Hause ist, und ihre Beutezüge nach den Daten aus dem Smart Meter richten. Durch Manipulation des Zählerstands ließe sich zudem die Stromrechnung eines Opfers in die Höhe treiben. Ebenfalls möglich: Durch die Änderung der Geräte-Identifikationsnummer ließe sich die Stromrechnung einem anderen Kunden unterschieben.

Den Hersteller der Geräte nannten Illera und Vidal bei ihrem Vortrag nicht. Man werde aber mit dem Unternehmen zusammenarbeiten, um den Fehler zu beheben, versicherten die Experten. Rasches Handeln ist gefragt: Die Smart Meter, welche die Sicherheitsforscher manipulieren konnten, sollen in Spanien bei gleich drei großen Stromanbietern verwendet werden. Insgesamt seien acht Millionen Haushalte mit intelligenten Zählern ausgestattet. Das mache die Stromzähler zu einer Frage der nationalen Sicherheit.

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