Jetzt gibt's Filter

Obdachlose missbrauchen Gratis-Internet für Pornos

Web
23.06.2016 12:59

Weil sie im Handyzeitalter nicht mehr wirklich sinnvoll waren, hat die Stadt New York rund 200 alte Telefonzellen in mit Tablets, WLAN und USB-Buchsen ausgestattete Internet-Terminals umgewandelt. Das Gratis-Angebot sollte die Stadt attraktiv für Touristen und Geschäftsleute machen, hat sich aber als Problem entpuppt. Der Grund: Obdachlose und Schüler nutzten es, um Pornos anzusehen.

Die Stadt hat im Jänner damit begonnen, die Telefonzellen umzubauen und mittlerweile laut einem Bericht der "New York Post" rund 180 Internet-Terminals im Einsatz. Womit die Verantwortlichen allerdings nicht gerechnet hatten: Die Terminals zogen massenhaft Obdachlose, Drogenkranke und Schulkinder an, die sich auf den Android-Terminals Pornos ansahen.

"Früher gab es ein gewisses Maß an Anstand"
Ein langjähriger Bewohner New Yorks zur Zeitung: "Verschlampter kann der Times Square nicht werden. Ich meine: Früher gab es hier jede Menge Pornos, aber man konnte sie nur hinter verschlossenen Türen sehen. Es gab zumindest ein gewisses Maß an Anstand." Davon sei jetzt nichts mehr übrig: Nun sehe man auf offener Straße Obdachlose, die an den Internet-Terminals ihren Gelüsten nachgehen.

Der unerwünschte Pornokonsum in der Öffentlichkeit ist für die Firma, welche die Terminals betreibt, mittlerweile ein so großes Problem, dass man sich entschlossen hat, die Zellen mit Porno-Filtern auszustatten. Es handelt sich um eine Filter-Software, die auch in Schulen und Büchereien zum Einsatz kommt.

Ehemaliger Nutzer: "Das stinkt mir! Es war toll."
Die Nutzer der Terminals sind darüber alles andere als erfreut. Ein Obdachloser (44): "Am Samstag habe ich auf den Dingern noch Pornos angesehen. Am Montag oder Dienstag ging dann plötzlich nichts mehr. Das stinkt mir, Mann! Es war toll." Doch selbst dieser ehemalige Nutzer sieht ein, dass der Pornokonsum auf den Terminals zum Problem wurde.

"Es gab schulschwänzende Kinder, die lieber hergekommen sind, um Pornos anzuschauen", verrät der Obdachlose. Die Polizei habe die Schulschwänzer immer wieder von den Automaten wegjagen müssen. Durch die Filter haben sie nun keinen Anreiz mehr, die Terminals aufzusuchen. Ein anderer Obdachloser erklärt angesichts der Sperre trotzdem: "Ich war irgendwie sauer…"

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