Verhaftet

Internetsüchtiger Südkoreaner ließ Sohn verhungern

Web
15.04.2014 08:56
Weil sein Vater tagelang in Internetcafés abtauchte, ist in Südkorea ein zweijähriger Bub verhungert. Wie die Polizei in der südöstlichen Stadt Daegu am Dienstag mitteilte, wurde der stark zersetzte Leichnam des Zweijährigen nahe der Stadt in einem Müllsack entdeckt. Der 22-jährige Vater wurde verhaftet.

Den Angaben zufolge war die Mutter im Februar fortgezogen, um in einer weit entfernten Fabrik zu arbeiten. Ihr vorbestrafter, arbeitsloser Mann sollte zu Hause bleiben und sich um das Kind kümmern. Stattdessen verbrachte er jedoch den Großteil seiner Zeit in Internetcafés und kehrte nur alle zwei bis drei Tage nach Hause zurück, um dem Sohn etwas zu Essen zu geben.

Am 7. März fand der Vater den Buben tot auf, wie die Polizei mitteilte. Anstatt den Vorfall jedoch zu melden, ließ der Vater den Leichnam seines Sohnes mehr als einen Monat liegen, ehe er ihn in einem Garten wegwarf.

Der schockierende Vorfall weckt Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahr 2009, als ein Ehepaar in Südkorea sein drei Monate altes Baby verhungern ließ, während es in einem Videospiel das Großziehen eines virtuellen Kindes nachspielte. Im Jahr 2012 wurde eine Frau festgenommen, die ihr Baby in der Toilette eines Internetcafés zur Welt brachte und es dann vernachlässigte.

Die Sucht nach Online-Spielen ist in Südkorea ein großes Problem, das mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones an Brisanz gewinnt. Das Parlament berät daher derzeit über ein Gesetz, wonach das Suchtpotential von Online-Spielen dem von Alkohol, Drogen und Glücksspielen gleichgesetzt werden soll.

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