Durch Video verraten

Eiskübel-Challenge bringt Verbrecher hinter Gitter

(Bild: thinkstockphotos.de, Polizei Omaha)

Die "Ice Bucket Challenge" schafft es nicht nur, Millionen an Spendengeldern zur Erforschung der Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) zu lukrieren. In den USA half sie jetzt sogar, einen flüchtigen Verbrecher wieder hinter Gitter zu bringen.

Jesean Morris aus Omaha im US-Staat Nebraska war 2010 im Alter von 16 Jahren wegen Raubüberfalls und Schusswaffengebrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte bei einer Schießerei zwei Menschen verletzt. Im März dieses Jahres wurde Morris auf Bewährung entlassen, wie die Website "The Smoking Gun" berichtet, doch der inzwischen 20-Jährige verletzte kurz darauf seine Bewährungsauflagen und flüchtete.

Dass er nun ausfindig gemacht werden konnte, hat er sich selbst zuzuschreiben. Vom derzeit im Internet kursierenden "Ice Bucket Challenge"-Hype angesteckt, schüttete sich auch Morris einen Kübel Eiswasser über den Kopf und postete das Video anschließend auf Facebook – nicht ahnend, dass er dort wenig später von einem seiner "Freunde" entdeckt werden sollte, der ihn bei der Polizei verpfiff.

Der Hinweisgeber hatte das Haus erkannt, wo das mittlerweile wieder entfernte "Ice Bucket Challenge"-Video gedreht worden war. Die Polizei brauchte sich also nur noch auf die Lauer zu legen und zu warten, bis Morris das Haus verließ.

Dem Bericht nach widersetzte sich Morris seiner Verhaftung, bespuckte einen der Polizisten und beschädigte zudem ein Polizeiauto. Nun sitzt er wieder hinter Gittern. Für die ALS Association spenden dürfte er so schnell wahrscheinlich nicht: Als Kaution wurden 40.000 Dollar (30.300 Euro) festgesetzt.