Zapft Lebenssaft ab

Aufregung um blutsaugendes Gamepad auf Kickstarter

Elektronik
25.11.2014 09:50
Die Crowdfunding-Seite Kickstarter hat ein Finanzierungsprojekt unterbunden, bei dem ein Controller für Spielkonsolen entstehen sollte, der an eine Blutspende-Maschine angeschlossen wird und dem Spieler bei Verletzungen in der virtuellen Welt reales Blut abzapft. Das Projekt mit dem Namen "Blood Sport" sollte Gamer zum Blutspenden animieren, heißt es von den Herstellern.

"Bei Blood Sport nehmen wir die Konsequenzen der Gaming-Welt und lassen sie den Nutzer in der echten Welt treffen", versprechen die kanadischen Erfinder von Blood Sport auf der Kickstarter-Seite. Bis zur Schließung der Aktion brachte ihnen die Idee fast 3.400 kanadische Dollar ein.

Für die Realisierung des Projekts hätten sie allerdings eine Viertelmillion gebraucht – unter anderem für die Anschaffung weiterer Blutspende-Maschinen. Jetzt hat Kickstarter die Crowdfunding-Kampagne allerdings stillgelegt. Gründe wurden nicht genannt. Man kommentiere keine geschlossenen Projekte, so Kickstarter gegenüber dem IT-Portal "CNET".

Vibriert der Controller, wird Blut gespendet
Das Funktionsprinzip von Blood Sport: Um das Blutspende-Feature in Spiele zu integrieren, haben die Tüftler hinter dem Projekt eine herkömmliche Blutspende-Maschine, wie sie auch beim professionellen Spenden zum Einsatz kommt, an einen Controller mit Vibrationsfunktion angeschlossen.

Ein Mini-PC sorgt dafür, dass immer dann, wenn der Controller vibriert, auch die Blutspende-Maschine Lebenssaft abzapft. Freilich nur im medizinisch vertretbaren Rahmen, bis der Spieler die maximal zulässige Blutmenge verloren hat. Die Technologie funktioniere im Grunde mit jeder Konsole, die vibrierende Gamepads unterstützt.

Einsatz bei Blutspende-Events war geplant
Der Plan der Blood-Sport-Macher hätte vorgesehen, ihr Projekt bei Blutspende-Events zum Einsatz zu bringen und so Gamer anzulocken, die Spaß haben und etwas Gutes tun wollen. Für das Anschließen der Gamer an die Spende-Maschine sollte medizinisches Personal bereitstehen. Bei Touren durch Kanada wollten die Männer ihr Blutspende-Konzept einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Letzten Endes scheint die Idee für viele Kickstarter-Nutzer dann aber zu unangenehm gewesen zu sein – sonst hätte die Crowdfunding-Seite die Finanzierung vermutlich nicht gestoppt. Und tatsächlich versuchen Blutspende-Organisationen üblicherweise, ihren Spendern das Abgeben des Lebenssaftes möglichst angenehm und stressfrei zu gestalten. Stressige Mehrspieler-Matches, bei denen Blut fließt, scheinen dagegen nur ein Nischenpublikum ansprechen.

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