"Face Retirement" ist indirekt das Ergebnis der Arbeit kalifornischer Wissenschaftler. Verhaltensforscher der Stanford University wollen nämlich herausgefunden haben, dass wir oft nur sehr widerwillig Geld für das Alter beiseitelegen. Der Grund: Die meisten Menschen können sich nur sehr schwer mit ihrem zukünftigen Ich identifizieren. Viele würden das Geld lieber sofort ausgeben, als es in vielen Jahren einem "Fremden" zu geben, zitiert die Bank die Studie der Wissenschaftler.
In einem Experiment haben die Wissenschaftler aber auch herausgefunden, dass sich diese Einstellung ändert, wenn Menschen mit den eigens errechneten Gesichtern ihres zukünftigen Ichs konfrontiert werden. Die Identifikation mit dem alten Gesicht steigt – und mit ihr der Sparwille der Probanden, berichtet das Magazin "Wired". Aus diesem Grund hat die Bank auch das Online-Angebot eingerichtet. Die Menschen sollen sehen, wie sie in 30, 40 oder 50 Jahren aussehen – und anschließend Geld für diese Zeit beiseitelegen.
Schocktherapie soll zum Sparen animieren
Als wäre das eigene Gesicht als 80-Jähriger noch nicht erschreckend genug, platziert die Bank neben der gealterten Visage auch noch Schätzungen, um wie viel teurer das Leben in der Zukunft sein wird. Das soll in Kombination mit den Bildern den Sparwillen alternder US-Amerikaner weiter steigern. Tatsächlich liegt in der US-amerikanischen Pensionsvorsorge vieles im Argen: Jeder zweite Haushalt ist dort nicht auf Schiene, was die Altersvorsorge angeht – auch der Wirtschaftskrise wegen.
So ernst der Hintergrund der Schnellalterungs-Website ist: Die Homepage kann auch einfach zum Spaß oder aus purer Neugier, wie man denn in einigen Jahrzehnten aussehen wird, genutzt werden. Und zwar weltweit, also auch von Österreichern. Einzige Voraussetzung, um die Seite benutzen zu können, ist eine Webcam, um ein Bild aufzunehmen. Der Upload eines Fotos ist leider nicht möglich.
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