Der karierte Wickelrock wurde ursprünglich von den Stammeskriegern im Hochland getragen. Später wurde die Kleidungsart vom offiziellen Militär übernommen. Beim Exerzieren tragen schottische Regimenter den aus Tartan-Stoff gefertigten Rock bis heute. Und wie schon die Stammeskrieger marschieren auch die Soldaten "unten ohne".
"Mein Vater war Hauptfeldwebel bei der Armee und er hatte immer einen kleinen Spiegel an seinem Marschier-Stab befestigt", sagt Wilton, "damit hat er vor großen Paraden überprüft, ob seine Männer auch angemessen gekleidet waren - beziehungsweise unbekleidet."
Aus hygienischen Gründen
Doch die Zeiten ändern sich. Neuerdings raten Wilton und seine "Scotish Tartans Authority", die "Aufsichtsbehörde" des schottischen Kilts, zu "gesundem Menschenverstand". Vor allem aus hygienischen Gründen: Da der Kilt für moderne Schotten nicht unbedingt zur Alltagsmode gehört, ist es üblich, sich für bestimmte Anlässe einen Rock zu leihen.
"Es ist Tradition, nichts drunter zu tragen, dagegen ist nichts einzuwenden", sagt Ian Chisholm vom Verband der Kilt-Hersteller. Howie Nicholsby, der seit 14 Jahren grundsätzlich nur im Schottenrock aus dem Haus geht, räumt hingegen ein, dass eine Unterhose auch Vorteile hat. "Männer fühlen sich wegen dieser Macho-Kultur unnötig unter Druck gesetzt." Ob hygienisch oder doch lieber luftig, das bleibt den Schotten allerdings selbst überlassen.
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