Raub und Erpressung

Italienische Jugendliche zum Kirchgang verurteilt

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Zwei Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren, die als Mitglieder einer Jugendbande unter anderem wegen Raubes und Erpressung im italienischen Mestre vor Gericht standen, sind Haftstrafen erspart geblieben - sie wurden allerdings dazu verurteilt, zumindest ein Jahr lang in die Sonntagsmesse zu gehen.

Darüber hinaus brummte der Richter ihnen Freiwilligenarbeit und gute Noten in der Schule auf. Abgesehen davon müssen sich die Jugendlichen bei ihren Opfern entschuldigen.

Nach Angaben der Regionalzeitung "La Nuova di Venezia" stieß das Urteil nicht überall auf Verständnis. Der Bürgermeister der Stadt Bassano, wo die Burschen zu Hause sind, sagte, er sei ob der Verpflichtung zum Kirchgang "perplex". Seiner Auffassung nach sollten jugendliche Straftäter durch Gespräche zur Vernunft gebracht und nicht durch die Verpflichtung zum Glauben bestraft werden.

Er befindet sich damit auf derselben Linie wie ein lokaler Priester, der die Frage aufwarf, wer denn den Glauben der Burschen kontrollieren sollte. Der Richter will sich jedenfalls nach einem Jahr anschauen, wie es funktioniert hat, und das Verfahren dann günstigstenfalls einstellen.