Experten staunten schon im Vorjahr nicht schlecht, als Sahara an der marokkanischen Küste in Afrika – also 4.000 Kilometer entfernt von ihrem natürlichen Lebensraum – angeschwemmt wurde. Die Tierretter, die das Weibchen in die Auffangstation nach Cornwall brachten, glaubten, sie hätte sich einfach nur verirrt. Im „National Seal Sanctury“ in Cornwall wurde das halb verhungerte Tier monatelang aufgepäppelt und dann in der Nähe der kühlen Orkney-Inseln im Norden Großbritanniens wieder in die freie Wildbahn entlassen. Die Meeresbiologen glaubten, dass die Sache damit erledigt sei.
Ab in den Süden
Ein Irrtum: Sahara gefiel es vor den Orkney-Inseln offensichtlich gar nicht, und sie machte sich wieder auf den Weg nach Süden. Und wurde wieder vollkommen unterernährt gefunden. Diesmal vor Spanien. Und wieder wurde sie nach Cornwall zurückgeflogen, wo sie gesund gepflegt werden konnte.
Robbe flieht vor Eis
Die Pfleger wollten dem Tier nun eine erneute Auswilderung ersparen und beschlossen, ihr stattdessen in der Station eine natürliche, kalte Umgebung zu schaffen. Mit einer Eismaschine wurde eine halbe Tonne Eis ins Gehege von Sahara geschafft. Mit dem Effekt, dass Sahara in Panik vor dem Eis floh. Tamara Cooper, Saharas Pflegerin, sagt, dass sie so endlich begriffen haben, dass die kleine Robbe Angst vor der Kälte habe. „Es ist fast so, als hätten wir hier einen Vogel mit Flugangst“, so die Tierpflegerin. Jetzt wird versucht, sie Schritt für Schritt an das Eis zu gewöhnen. Und einen ersten Erfolg konnten die Pfleger schon verbuchen: Sahara lutscht bereits an Eiswürfeln.
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