Rätselhafter Fall
Toter blinder Passagier in US-Militärmaschine
Die Transportmaschine vom Typ Hercules C-130J kam aus Afrika, wo sie in mehreren Ländern zwischengelandet war. Bei dem dunkelhäutigen jungen Mann handle es sich deshalb wohl um einen Afrikaner, teilte das 86. Lufttransportgeschwader mit. In einer ersten Mitteilung hatte das Pentagon in Washington noch von einem "Buben" gesprochen. Wo genau in Afrika sich die Militärmaschine auf den Weg nach Deutschland machte und wo sie zwischenlandete, wurde nicht offiziell mitgeteilt. Laut CNN-Angaben gab es Stopps im Senegal, in Mali, im Tschad sowie in Tunesien und in Italien.
Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein und ordnete eine Obduktion an. "Wir werden sehen, was wir rauskriegen können", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt. Dazu gehörten möglichst Informationen zur Identität des Jugendlichen und zur Todesursache. "Er hatte keine Papiere bei sich", sagte ein Sprecher der US-Airbase. Zudem untersucht das Pentagon, wie es dem blinden Passagier gelingen konnte, sich im Fahrwerksschacht zu verstecken. Man prüfe, ob es Sicherheitslücken gebe, hieß es.
In der Vergangenheit war es immer wieder vorgekommen, dass sich junge Leute aus armen Dritte-Welt-Ländern im Fahrwerksschacht von Flugzeugen verstecken, um in reiche Industriestaaten zu flüchten. Nach Angaben der US-Luftwaffe ist dies der erste tote blinde Passagier, der an Bord einer Militärmaschine in Ramstein entdeckt wurde. Ramstein ist der wichtigste militärische Transport- und Frachtflughafen der US-Streitkräfte in Europa. Auf der Airbase starten und landen nicht nur Truppen und Fracht, sondern es werden auch verletzte Soldaten eingeflogen, die in der nahen US-Klinik in Landstuhl behandelt werden.
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