UMIT-Sonderlandtag

Gebi Mair fordert Rücktritt von Tilg - neue Arbeitsgruppe

Tirol
29.10.2010 15:23
Erwartungsgemäß hitzig ist am Freitag die Debatte beim Sonderlandtag zum Thema UMIT verlaufen. Im Mittelpunkt stand dabei der Schlagabtausch zwischen VP-Landesrat Bernhard Tilg und LA Gebi Mair (Grüne). Am Ende des Tages forderte Mair sogar den Rücktritt von Tilg. Einig waren sich die 36 Abgeordneten dabei, dass der Landtag nun eine Arbeitsgruppe für die UMIT installieren soll.

Polit-Show oder notwendiger Landtag? Diese Frage stellten sich Abgeordnete wie Besucher vor der Sitzung. LA Fritz Dinkhauser sprach in diesem Zusammenhang von einer "hochmütigen Äußerung" seitens der Regierenden. Doch die Frage wurde spätestens dann beantwortet, als sich Landtagspräsident Herwig van Staa zu Wort meldete: "Die Einberufung eines Landtages zu diesem Thema war ein gute Idee."

Mit insgesamt 20 Vorwürfen ließ am Freitag LA Gebi Mair von den Grünen aufhorchen. Diese reichten von fragwürdigen Habilitierungen ("Die Prüfung einer normalen Maturaarbeit dauert länger als eine Doktorarbeit an der UMIT!") bis hin zum Vorwurf, dass Landesrat Tilg, der ja bis 2008 Rektor der UMIT war, den Landtag falsch informiert habe. "Wenn Tilg jetzt Anstand hat, dann tritt er zurück", resümierte Mair.

Tilg: "Werden Probleme beheben"
Landesrat Tilg, der in seinen Ausführungen sehr emotional wurde (und sich danach dafür entschuldigte), sprach Mair die Kompetenz ab, die wissenschaftliche Arbeit an der UMIT überhaupt beurteilen zu können. "Die UMIT ist ein Hochleistungsbetrieb, für den wir in ganz Österreich beneidet werden. In einem Studiengang gab es Probleme, doch die werden wir beheben." Er bekrittelte zudem, dass er, gleich wie beim Rettungsgesetz, nun wieder angeschüttet werde: "Und damals hat, wie sich später herausstellte, keiner der Vorwürfe gestimmt", spielte Tilg auf die Freiwilligkeit an.

Noch einen Schritt weiter ging LA Dinkhauser. Er forderte nicht nur Tilg, sondern auch die zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf zum Rücktritt auf. VP und SP warfen der Opposition vor, dass sie den Bildungsstandort Tirol bewusst beschädigen wollen.

Arbeitsgruppe kommt
Am Ende einigte sich der Landtag, dass 1. ein Hochschulkonzept erstellt wird, 2. sich das Land voll hinter die UMIT stellt und die Finanzierung sichert, 3. die Zusammenarbeit zwischen UMIT und Universität verstärkt wird, 4. eine Enquete zum Bildungsstandort einberufen wird und 5., dass eine Arbeitsgruppe mit allen Fraktionen zur UMIT installiert wird.

von Markus Gassler, Tiroler Krone

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