Engagierte Helfer

Tiere heilen am Therapie-Hof “Mensch und Pferd”

Tierecke
15.02.2016 08:59

Auf ihren Hof kommen Kinder, die Nähe brauchen: Aus Scheidungsfamilien, behinderte, Kinder mit Bewegungsmangel oder Aufmerksamkeitsdefizit. "Manchmal streicheln sie das Pferd einfach nur", erzählt Nicole Haderer, wie die Ruhe zurückkommt. Und auch das Selbstvertrauen: "Ein Pferd reagiert nicht auf Herumzappeln. Man braucht die Körperspannung."

"Jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter", hat sie den engen Draht zum Tier. Es gibt die Introvertierten, Stillen, aber auch die Spritzigen, Lebenslustigen. "Wir achten darauf, dass jedes Kind das passende Pferd bekommt." Ihre Philosophie im Umgang: "Ein Tier ist kein Sportgerät, sondern ein Lebewesen."

Tierisches Paradies in Nußdorf
2010 eröffnete sie den Therapie-Hof "Mensch und Pferd" im Salzburger Nußdorf: Ein Bauernhaus von Baron Mayr Melnhof, das leer stand. Reittherapie, Physiotherapie am Pferd und Reitsport für Behinderte werden angeboten. 18 Pferde, vorwiegend Westernrassen, Ziegen, Schafe, Hasen und Hunde gehören zum tierischen Paradies.

Ohne Spendengelder geht es nicht
"Ein Lebenstraum", sagt Nicole über das Projekt, das nur mit Spendengeldern am Leben zu erhalten ist. Viele Familien brauchen einen Zuschuss. Auch die neue Reithalle lastet am Budget. Das Land unterstützt nur eine Ferienbetreuung. "Wir haben Anschluss an Stiftungen gefunden", erzählt Nicole, dass sie immer die Augen offen hält und Spendengeld mobilisiert.

Betreuung behinderter Kinder auch über Nacht
Beim Pferd findet Nicole Haderer auch selbst ihre innere Ruhe. Schon als Kind war das so. "Mein Opa hat mich alles gelehrt", erzählt sie von früher. Und Nicole hilft vielen Familien, die sonst keinen Rettungsanker mehr haben: Im Rahmen vom Projekt "Zeitlos" bleiben behinderte Kinder am Wochenende auch über Nacht. "Als Entlastung", sagt Nicole, die die Nothilfe noch weiter ausbauen will. Mütter warten oft an den Erholungs-Zonen rund um den Reitplatz: "Es ist der einzige Zeitpunkt in der Woche, wo sie entspannt sind und ein Buch in die Hand nehmen können."

Praktikanten gesucht
Der Therapie-Hof als Familien-Betrieb geht auch an seine Grenzen: Ihre Tage beginnen schon um 6 Uhr früh und dauern oft bis spät am Abend. Stall, Büro, Therapiestunden, noch einmal Büro Eltern, Freund, Tante: Alle helfen mit. "Wir suchen noch Leute, die mitarbeiten", plant sie jetzt eine Aufstockung für Stall und Pflege. "Auch eine Praktikantin, die ein Jahr bleiben kann, wäre optimal", hofft sie auf breites Interesse.

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