Beim WTV ausgesetzt

Tierärzte kämpfen um das Leben von Katze “Lisa”

Tierecke
04.05.2016 09:29

Es war am vergangenen Freitag, als Mitarbeiter des Wiener Tierschutzvereins (WTV) zwei Katzen auf dem Tierarztgelände entdeckten. Der Besitzer hatte die Stubentiger in eine Transportbox gesetzt und diese einfach stehen gelassen. Der circa fünfjährige Kater und seine dreizehnjährige Gefährtin machten auf den ersten Blick einen gesunden Eindruck. Doch nur einen Tag später begann sich der Zustand des älteren Tieres dramatisch zu verschlechtern.

"Lisa", wie die Perser-Mix-Dame mittlerweile heißt, wurde von einer Pflegerin des WTV-Katzenhauses unter schweren Krämpfen leidend in ihrem Zimmer entdeckt. Das Tier wurde umgehend zu einer dem Haus nahestehenden Tierärztin gebracht, die das Tier behandelte und versorgte. Labor- und Bluttest erhärteten den Verdacht auf eine Gehirnhautentzündung, welche für die epileptischen Anfälle verantwortlich sein dürfte.

Seit Montag ist Lisa nun wieder im Wiener Tierschutzverein und steht unter strenger Beobachtung, um weiteren krampfartigen Anfällen sofort gegensteuern zu können. Insgesamt kämpfen die Ärzte nun schon vier Tage um das Leben der Katze: Sie wird mit Antiepileptika und Antibiotika behandelt und zu ihrer eigenen Sicherheit im künstlichen Tiefschlaf gehalten.

Lisa ist noch nicht über den Berg
Anfangs sah die Prognose schon wegen des Alters für das Tier gar nicht gut aus. Doch die Beharrlichkeit der Tiermediziner zahlte sich aus. Wie am Dienstag bekannt wurde, spricht Lisa auf die Behandlungen gut an und ihr Zustand hat sich bereits gebessert. Die Tierärzte sind zuversichtlich, die Katze bald aus dem künstlichen Tiefschlaf wecken zu können und wagen eine vorsichtig optimistische Prognose. Über den Berg ist "Lisa" allerdings noch lange nicht.

Ob Lisa schon früher unter epileptischen Anfällen litt und dies mit ein Grund für das Aussetzen der beiden Tiere war, lässt sich nicht mit Sicherheit belegen. Die Laborbefunde stützen jedenfalls die Theorie, dass der Stress des Aussetzens der Auslöser der Krankheit sein könnte. Ihr männlicher Artgenosse, der mittlerweile auf den Namen "Sweety" hört, ist hingegen weiterhin kerngesund und zeigt keinerlei Anzeichen einer Erkrankung.

"Tiere auszusetzen ist unmenschlich und grausam"
Zumindest hätte der Besitzer die Tiere auf dem WTV-Gelände abgestellt, wo rasche Hilfe sehr wahrscheinlich ist, so der Verein in einer Presseaussendung. "Ein Tier auszusetzen ist eine unmenschliche Grausamkeit und darf nicht die letzte Konsequenz sein. Der WTV ist jedenfalls immer bemüht, zusammen mit Haltern, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr um ihr Haustier kümmern können, eine Lösung zu finden", sagt Präsidentin Madeleine Petrovic.

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