Ukraine-Einsatz

Erste Hilfe für Bären des gestürzten Präsidenten

Tierecke
06.03.2014 09:16
Ein Team der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" konnte in den letzten Tagen den fünf Braunbären, die auf dem Gelände der Winterresidenz des gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch leben, erste Hilfe leisten und ihre Situation verbessern. Die Mitarbeiter der Tierschutzorganisation versorgten die Tiere mit frischem Obst, Gemüse und Wasser.

Die Haltung der Bären ist alles andere als artgemäß und müsste dringend verbessert werden. Das Bärenweibchen lebt mit seinen drei Jungen in einem sehr kleinen, dunklen Käfig. Das Bärenmännchen wird separat gehalten. Beide Käfige sind zugemüllt. Zudem ist der Boden durch die starken Regenfälle in den letzten zwei Wochen aufgeweicht.

Zukunft der Bären ungewiss
"Die Bären werden zwar derzeit von Mitarbeitern der Präsidentenresidenz versorgt, doch das mehr schlecht als recht", sagt Bärenexperte Carsten Hertwig. "Als unser Team letzten Donnerstag dort ankam, hatten die Bären nicht einmal Wasser zum Trinken. Außerdem wissen wir bei den derzeitigen politischen Wirren nicht, ob die Zuständigkeiten so bleiben und ob sich in Zukunft überhaupt irgendjemand um die Bären kümmern wird."

Gehege müssen dringend vergrößert werden
Da die Tiere nicht dem gestürzten Präsidenten privat gehören, sondern in staatlichem Besitz sind, stehen die "Vier Pfoten" nun in Kontakt mit dem Direktor der Präsidentenresidenz, um längerfristige Hilfe anzubieten. "Die nächsten Schritte wären nun, konstruktive Verbesserungen an dem Gehege vorzunehmen und darauf hinzuarbeiten, dass die Bären grundsätzlich auf dem Gelände ein größeres Gehege bekommen", so Carsten Hertwig.

Bärenbabys immer wieder verkauft
Außerdem müsste das Männchen dringend kastriert werden, so die Tierschützer. Das Weibchen hatte nach "Vier Pfoten"-Recherchen schon mehrfach Nachwuchs, der dann verkauft wurde, obwohl in der Ukraine der Handel mit Bärenjungen eigentlich illegal ist. Braunbären sind per Gesetz geschützt und eine nicht artgemäße Haltung ist verboten. Aufgrund der politischen Situation ist es jedoch schwierig, in konkrete Verhandlungen mit Entscheidungsträgern zu treten. Die "Vier Pfoten" wollen "weiter an dem Fall dranbleiben".

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