Zum 75. Geburtstag

Heinz Zuber bringt Clown Enrico zurück in den ORF

Adabei
31.03.2016 09:40

"Ich gehe, aber ich komme wieder" - ein Satz, den zahlreiche Generationen von Kindern für immer mit ihm verbinden werden: Clown Enrico. Der Mann hinter der Schminke, Heinz Zuber, feiert am 7. April seinen 75. Geburtstag und blickt in seinem Erinnerungsbuch "Soll ich sagen?" (Amalthea) auf seine Karriere im ORF und am Burgtheater zurück. Am Sonntag zeigt der ORF eine Jubiläums-Sendung zum Kult-Clown.

Über 4000 Mal trat Heinz Zuber mit Blümchenhut, Clownnase und kariertem Mantel vor die Kamera, aber auch in anderen Rollen konnte man den gebürtigen Süddeutschen auf den Bühnen Wiens sehen. Von 1972 bis 2003 war er festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, sein erstes Engagement am Haus verzeichnete er schon 1969 als Robin in "Die lustigen Weiber von Windsor". Es folgten viele Rollen, etwa in Shakespeares "Othello", Botho Strauß' "Die Zeit und das Zimmer" oder Thomas Bernhards "Elisabeth II".

Mit Helmut Qualtinger auf der Bühne
Zu seinen Bühnen- und TV-Partnern zählten Größen wie Paula Wessely und Helmut Qualtinger. Auch in mehreren Musiktheaterproduktionen versuchte sich Zuber, tanzte etwa als Herr von Unruh in "Die Schöne und das Biest" über die Bühne und spielte die Hauptrolle im Kinderrockmusical "Vom dicken Schwein, das dünn werden wollte". Auch nach seiner Pensionierung gastierte er noch auf der Bühne. Seit ihm im Vorjahr ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde, tritt er jedoch etwas leiser. "Ich höre immer wieder, 75 ist doch kein Alter heutzutage. So sicher bin ich mir da nicht", schreibt er in seiner Biografie. "Es verändert sich doch einiges mit den Jahren. Ich bin beispielsweise nicht mehr so versessen auf das Spielen." Nach einer Aufführungsserie von "Quartetto" in der Komödie am Kai war Zuber damals "zusammengeklappt, mein Blutdruck schwankte zwischen viel zu hoch und zu niedrig". Seinen 74. Geburtstag verbrachte er im Krankenhaus.

Dass seine vielen Engagements von der Rolle des Enrico ein wenig in den Schatten gerückt werden, stört Zuber nach wie vor nicht. "Enrico war mein Leben, und wenn ich es nicht so lange gemacht hätte, wäre ich auch nicht so bekannt geworden", sagte Zuber vor einigen Jahren. 36 Jahre war er beim Kinderfernsehen im ORF, gestaltete Sendungen wie "Das kleine Haus" oder "Am Dam Des" mit. 28 Jahre spielte sich Zuber, der selbst keine Kinder hat und nicht verheiratet ist, als Enrico in die Herzen der kleinen Fernsehzuschauer. Der Clown schaffe es auch auf die Bühne, die Produktion "Enrico und seine Tiere" war jahrelang ausverkauft im Burgtheater.

Schon als Kind von Clowns fasziniert
Geboren wurde Zuber am 7. April 1941 im deutschen Lörrach (Baden-Württemberg) und wuchs in der Kleinstadt Weil am Rhein auf. Clowns haben Zuber schon als Kind fasziniert, mit zwölf Jahren porträtierte er sich selbst als Clown. "Was ich damals gemalt hab', war eigentlich schon ein Enrico-Porträt. Sogar die hochgezogene Augenbraue hab' ich gezeichnet, wie sie später Enricos Maske hatte." Mit 18 Jahren, nach einer Lehre als Speditions- und Reedereikaufmann, ging Zuber nach Paris, fest entschlossen Schauspieler zu werden. Er besuchte eine Pantomimenschule und nahm Schauspielunterricht. Um Geld zu verdienen, malte er Karikaturen am Montmartre. Nach drei Jahren kam er schließlich nach Wien, wo er das Max-Reinhardt-Seminar besuchte. Seine Eltern wussten unterdessen nichts von seinen Schauspielplänen. "Ich hab' dann den Pfarrer und den Hausarzt daheim kontaktiert und meinen Eltern ausrichten lassen, dass ich jetzt Schauspieler werde."

Mehr als 50 Jahre später blickt Zuber auf eine erfolgreiche Karriere zurück und ist noch dazu als berühmtester Clown Österreichs in die Geschichte eingegangen. Der karierte Mantel, die Stolperschuhe und der Blümchenhut der Kultfigur finden sich übrigens noch immer im Vorzimmer von Zubers Haus. Auftritte als Enrico gibt er, seit der Clown 2004 zum letzten Mal über den Bildschirm flimmerte, aber nur mehr in Ausnahmefällen. Ein solcher ist die Geburtstagssendung, die am Sonntag (3.4., 15.30 Uhr) auf ORF III ausgestrahlt wird, in der Zuber als Enrico mit Kindern durch das ORF-Zentrum tanzt und Ausschnitte aus seiner Karriere gesendet werden. Sein Buch präsentiert er am 18. April in der Buchhandlung Thalia W3, am 3. Mai ist er in der Sendung "ORF III erLesen" zu Gast.

Enrico nimmt sein Versprechen eben ernst: "Ich gehe, aber ich komme wieder."

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(Bild: kmm)



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